Velbert. . Unternehmenssprecherin erteilt Abriss-Gerüchten eine Absage. Renovierung und Modernisierung der Wohnungen werde Stück für Stück voran gebtrieben

Der Ärger vieler Birther Mieter von Grand City Property war groß: Über Mängel wurde geklagt. Und darüber, dass die Gesellschaft nicht uz erreichen wäre (die WAZ berichtete). Die Linkspartei schaltete sich mit einer Bürgersprechstunde ein, ebenso die CDU. Und schließlich lud Bürgermeister Stefan Freitag nach seiner Bürgersprechstunde – bei der ihm die Birther förmlich die Bude eingerannt hatten – diverse betroffene Organisationen zum Gespräch ins Rathaus ein. Neben ihm selbst und Vertretern der Stadtverwaltung war auch der SKFM dabei, die Wobau Velbert und natürlich Grand City Property.

Langfristiges Engagement

Die bemühen sich nach Kräften, die Wogen zu glätten. „Unser Engagement im Stadtteil ist langfristig angelegt“, sagt Pressesprecherin Katrin Petersen und nimmt damit gleich den Gerüchten, die Grand City Property wolle in Birth Häuser abreißen, den Wind aus den Segeln. „Unsere Strategie ist es, die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Mieter an allen unseren Standorten zu verbessern.“ So weißt die Unternehmenssprecherin darauf hin, dass bereits mehr als 50 Wohnungen renoviert und modernisiert worden sind. „Auch diese Arbeiten werden fortgesetzt.“ Bei rund 800 Wohneinheiten, die das Unternehmen in Velbert betreut, dauere das daher. Zumal der Zustand der auch von der WAZ Velbert besichtigten Wohnung darauf schließen lässt, dass viele Schäden ihre Ursache noch in der Zeit vor Grand City haben.

Bis zum Winter soll zudem in den Gebäuden, in denen Anfang des Jahres die Heizung ausgefallen war, eine neue Gas-Wärmeversorgung installiert werden. „Das ist zumindest unser Ziel“, will Petersen nicht zu viel versprechen. „Da spielen auch Faktoren eine Rolle, auf die wir als Grand City Property keinen Einfluss haben – etwa die Dauer des Antragsverfahren oder die Auftragslage der von uns zu beauftragenden Firmen. In jedem Fall wird aber eine Wärmeversorgung für die Mieter sichergestellt.“

Das Thema Erreichbarkeit ist der Pressesprecherin der Grand City Property auch ein Anliegen: „Wir sind jederzeit für unsere Mieter da. Entweder hier vor Ort in der Mietersprechstunde oder auch telefonisch.“ Dass Anrufer manchmal vom für Velbert zuständigen Servicecenter in Erkrath automatisch mit der Zentrale in Berlin verbunden werden, habe einen einfachen Grund, sagt Petersen: „Dann sind in Erkrath gerade alle Leitungen belegt.“

Und noch ein Punkt ist geklärt: Der angeblich umsturzgefährdete Baum hinter dem Haus von-Humboldt-Straße 32 ist lediglich schief gewachsen und keine Gefahr: „Das hat ein Garten- und Landschaftsbauer bestätigt“, sagt Petersen.

„Politik und Stadt verantwortlich“ – Anwohner kritisieren fehlende Einflussmöglichkeiten auf Grand City

© WAZ FotoPool

Karl Schustowski ist ein Freund klarer Worte. „Sie haben diese Häuser damals verkauft!“, schimpfte er Montagabend auf einer Veranstaltung der CDU in Birth an die Adresse des Veranstalters. Mieter der Wohnungsgesellschaft Grand City Property waren vom Fraktionsvorsitzenden Manfred Bolz und Ratsherr Hans Küppers eingeladen worden, ihre negativen Erfahrungen mit dem Eigentümer der Hochhäuser an der von-Humboldt-Straße zu schildern.

Schustowski gehört zu den anderen Bewohnern des Stadtteils, er lebt seit 1971 in einem schönen freistehenden Haus an der von-Fraunhofer-Straße. Im Sommer verdeckt das Blattwerk großer Bäume gnädig den Ausblick auf die Häuser, die viele wegen ihre erbärmlichen Zustands als Schrottimmobilien bezeichnen. Doch im Winter kommt die Tristesse voll zur Geltung. „Grand City Property ist für mich nicht der Schuldige an dieser Misere“, betont Schustowski. Man hätte es der Voreigentümerin Wobau nicht gestatten dürfen, die Häuser ohne Auflagen bei der Instandhaltung weiter zu veräußern, meint der Unternehmer.

Karl Schustowski sieht sich nicht allein mit seiner Kritik. „Es sind viele alteingesessene Birther, die sich an den hässlichen Kästen und den neuen Mietern darin stoßen!“