Velbert. . Mieter von Grand City Property klagen über unhaltbare Zustände. Unternehmen beteuert: „Wir kümmern uns immer kurzfristig“
Schimmel an den Wänden, marode Rohrleitungen, offene Kabel, unsichere Spielplätze, defekte Heizung: Der Ärger ist groß im Stadtteil Birth. Zahlreiche Mieter fühlen sich allein gelassen, sind sauer auf ihren Vermieter. Sie alle eint: Die Häuser an der Einstein- und Teilen der Von-Humboldt-Straße sind Eigentum der Grand City Property, einer Gesellschaft mit Sitz in Berlin – und auf Zypern.
„Es heißt immer, in Birth wird so viel getan, alles wird schöner“, klagt auch Natalie Dreher. „Aber nicht bei uns.“ Vor knapp drei Wochen hat es in der Wohnung über ihr einen Rohrbruch gegeben. Das Wasser lief die Wände hinab. Schimmel machte sich breit, die Wände waren teilweise schwarz. „Ich habe den Vermieter angerufen, und es kam tatsächlich ein Rückruf der angeblich zuständigen Bearbeiterin. Sie wolle sich kümmern. Seitdem haben wir nichts mehr gehört.“ Stattdessen kam ein Handwerker, stemmte die Wand auf – und war entsetzt, erzählt Natalie Dreher: „Der hat die Rohre gesehen und gesagt, die müssten sofort ersetzt werden. Die sind durchgerostet. Ein weiterer Rohrbruch wäre nur eine Frage der Zeit.“
Anwalt ist schockiert
Anderes Haus, andere Mieter, ähnliche Probleme. So stellte sich die Lage auch auf einer Mieterversammlung dar, die die Partei Die Linke organisiert hatte. Berichtet wurde dort von Heizungen, die wochenlang nicht funktionierten. Von aus der Wand hängenden Kabeln, die immer noch Strom führten. Von Spielgeräten, die marode seien. Von einem Baum, der beim nächsten Windhauch umstürzen könnte.
„Unfassbare Zustände sind das“, zeigte sich auch Anwalt Jürgen Hübinger, Vorsitzender des Mietervereins Velbert, schockiert. Und hatte auch Tipps für die Betroffenen dabei: „Zunächst einmal überweisen Sie die Miete nur unter Vorbehalt“, erläuterte der Jurist. Mietkürzungen seien problematisch, denn die könnten vom Eigentümer im ungünstigsten Fall gegen den Mieter verwendet werden und sogar zur Kündigung führen.
Katrin Petersen, Pressesprecherin von Grand City Property, sieht das Unternehmen dagegen auf einem guten Weg: „Wir sind mit der entsprechenden Mieterin bereits länger in Kontakt, und die Renovierungsarbeiten in ihrer Wohnung laufen schon. Wir kümmern uns immer kurzfristig um die Belange unserer Mieter und setzen alles daran, solche Probleme schnellstmöglich zu beheben.“ Grand City Property sei immer erreichbar – entweder über die örtlichen Büros oder über das Call Center.
„Dieser Schimmelbefall ist uns erst seit Ende Mai bekannt“, führt Petersen weiter aus. „Handwerker waren auch bereits an diesem Montag in der Wohnung und haben mit den notwendigen Arbeiten begonnen. Die Wohnung befindet sich zurzeit in der Trocknungsphase; das dauert natürlich etwas. Für nächste Woche wurde aber bereits ein nächster Handwerkertermin in der Wohnung vereinbart.“