Der Künstler Armin Turk erlag mit fast 70 Jahren seinem schweren Krebsleiden. Turk wurde von Kunstexperten in der Nachfolge Mark Rothkos gesehen..




Armin Turks Atelier, seine Schaffensheimat ist verwaist. Simone Ramshorn, Malerin der Künstler-Gemeinschaft K.ECK. schaut hinüber zu der Staffelei vor dem verschlossenen Atelier-Fenster auf der abgewinkelten Gebäudeseite des Hauses Mittelstraße 33. „Ich denke jeden Moment, Armin müsste doch reinkommen und sich vor seine Leinwand stellen und mit einem neuen Gemälde beginnen. Wir können es noch nicht begreifen, dass er nicht mehr unter uns ist. Armin war ein stiller und zurückhaltender, ein sensibler Maler. Dies spürt man auch bei der Betrachtung seiner Gemälde.“

Farbe war sein Thema. Landschaften, immer weiter auf Farbfelder reduziert, waren seine Aussage.

Meditative Farbfeld-Malerei

Armin Turk, Jahrgang 1943, wurde im westfälischen Werdohl geboren. In den Jahren 1962 bis 1967 studierte er an der Folkwang-Schule für Gestaltung in Essen-Werden bei den Professoren Buck und Urbach. Die Begegnung 1965 mit dem Feininger-Schüler, dem Maler Heinrich Brocksieper, war der Beginn seiner Ton-in-Ton, schichtweise aufgebauten, Farbfeld-Malerei. Nach dem Studium 1967 arbeitete er am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Velbert als Kunsterzieher.

Seit Jahrzehnten war er der gute Geist der Künstlergemeinschaft Keck. „Seit 15 Jahren“, habe ich Armin Turk in der Galerie Schütte die Tür geöffnet“, sagt Gerd Schütte. „Er war ein toleranter Mensch, der wie kein anderer zuhören konnte.“ Schütte hat es geschafft, Armin Turk auf die internationale Kunst-Bühne zu bringen. Eine große, vielbeachtete Ausstellung in der Nikola Rukaj Gallery im kanadischen Toronto.

Turks Gemälde sind Farbfelder aus Ölfarbe und Ei-Tempera. Schichtweise aufgetragen, Farben überlagern durchscheinend frühere Farbschichten und harmonieren mit den neuerlichen Farben zu einem Meisterwerk durchscheinenden Lichts. Turk wurde von Kunstexperten in der Nachfolge Mark Rothkos gesehen. „Armins Gemälde wurden in den letzten Monaten immer heller“, sagt sein Essener Galerist Gerd Schütte.

Turks Gemälde stellen eine ganz eigene Farbfeld-Malerei dar. Mit den Anschauen der Bilder bedingt durch den Ton-in-Ton-Aufbau der Farbschichten, erlebt das Auge des Betrachters einen meditativen Zugang zum Werk des Künstlers. Armin Turk, fast 70-jährig verstorben, wird in der Kunstwelt nicht vergessen werden und in seinen Bildern weiterleben.