Velbert/Magdeburg. . Unter 127 Feuerwehrleuten der Region sind 18 Velberter, die Magdeburg vor dem Elbhochwasser schützen helfen

Den Kampf gegen drohende Überflutungen in Sachsen-Anhalt haben seit Sonntagnachmittag auch Einsatzkräfte der Feuerwehr aus einigen Städten des Kreises Mettmann, Düsseldorf und Neuss aufgenommen (WAZ berichtete). Unter den Feuerwehrleuten dieser Bereitschaft IV des Regierungsbezirks Düsseldorf, die Samstagabend gegen 22 Uhr aus Magdeburg angefordert wurden, sind auch 18 Einsatzkräfte aus Velbert-Mitte, Neviges und Langenberg.

48 Stunden nicht geschlafen

Auf dem Messegelände in Düsseldorf waren es insgesamt 127 Wehrleute, die mit insgesamt 32 Fahrzeugen um 3.35 Uhr Sonntag früh im Konvoi gen Osten starteten. „Das Ziel für unsere Leute waren ein Kraftwerk und ein Umspannwerk in Magdeburg, die gesichert werden sollen“, informiert Velberts Feuerwehrchef Wolfgang Kreggenwinkel. Nachmittags waren sie vor Ort, „gegen 18 Uhr wurde uns eine Turnhalle als Unterkunft zugewiesen“, berichtet am Einsatzort der Velberter Lars Dalbeck, stellvertretender Zugführer.

Zum Ausruhen war keine Zeit, „wir wurden ja händeringend gebraucht“, so Brandinspektor Dalbeck. Auftrag: Behelfsdämme bauen gegen das Elbhochwasser, die Kraftwerk und Umspannwerk wenige hundert Meter vom Magdeburger Hafen schützen sollen. Das war das Signal für die Sandsackfüllanlage: „Damit lassen sich tausende Säcke pro Stunde befüllen“, so Kreggenwinkel. Harte Knochenarbeit trotzdem bis in die frühen Morgenstunden des Montag, um einen Schutzwall aus so genannten Big Bags und Sandsäcken zu errichten, der das Wasser am Kraftwerk vorbeileitet. „Um 5 Uhr wurden wir abgelöst – 48 Stunden waren da die meisten von uns schon auf den Beinen“, so Dalbeck.

Als sehr positiv beschreibt der 41-Jährige die Begegnung mit der Bevölkerung: „Da kommen Leute, die uns Kaffee und belegte Brote bringen. Schüler schauen vorbei und reichen Kuchen, den sie für uns gebacken haben – eine richtig gute Erfahrung“, so Dalbeck. Der Einsatz der 18 Velberter wird aller Voraussicht nach in fünf Tagen beendet sein – dann kommt eine Ablösung aus dem Kreis Mettmann.

Es gibt jedoch auch Kritik an der Einsatzplanung. Eine Angehörige eines Velberter Feuerwehrmannes gegenüber der WAZ: „Es war doch vorher absehbar, dass unsere Leute dahin müssen. Und dann kommt die Anforderung Samstagabend um 22 Uhr, und wenige Stunden später sind unsere Männer unterwegs für eine Woche.“ Das sei für die Familien ein Problem – und für die Arbeitgeber auch.