Velbert. . Stabile Bänke zum Verschnaufen, Hotels für Wildbienen und Schutzhütten zum Unterstellen: gebaut und aufgestellt von den Handwerkern der NWA

Wanderer, die demnächst den Neanderland-Steig unter die Füße nehmen und auf ihrer Etappe zwischendurch auf einer der nigelnagelneuen Bänke verpusten oder rasten, dürfen dabei gerne ein Dankeschön in Richtung Langenberger Straße denken. Denn dort hat die „Niederbergische Werkstatt zur Arbeitsförderung“ (NWA) ihren Sitz, und in der zugehörigen Schreinerei, da werden die Holz-Ruhebänke angefertigt.

Die Jungs hatten richtig Spaß

Zwar werden die ersten Abschnitte des 232 Kilometer langen Steigs erst am 23. Juni eröffnet, doch stehen die ersten 13 Exemplare bereits im Bereich Neviges. Rustikal, handfest, naturbelassen – und häufig als Ersatz für alte, marode Ruheplätze. Die Aufstellorte in Abständen von zwei bis fünf Kilometern sucht in der Regel Steig-Projektleiter Friedhelm Reusch selbst aus.

„Ein guter großer Auftrag“, kommentiert Andreas Dühr die aktuelle Order vom Kreis Mettmann. Der erste Festauftrag umfasse 83 Bänke, so der Fachbereichsleiter Holzbearbeitung, insgesamt 94 sollten’s letztlich wohl werden.

Alle notwendigen „Zutaten“ – die massiven Blöcke sind aus Lerche, Auflagen und Rückenteil aus Eiche – kauft die NWA, die zu den WFB-Werkstätten des Kreises Mettmann gehört, im Umland. „Wir gehen ja nicht in den Baumarkt“, erklärt der Vertriebsmann Thomas Günther, „und wir versuchen immer, lokale Anbieter aus der Region einzubinden.“

Das eigentliche Handwerk ist Sache der 18-köpfigen Schreinerei-Belegschaft. Das Vorbereiten des Standortes und das Aufstellen ebenfalls. „Wir waren wohl etwas blauäugig und abenteuerlich, als wir den Auftrag angenommen haben“, lacht Günther – und erklärt, dass man nun mal auf Wanderwegen nur sehr sehr selten mit einem Auto samt Hänger vorfahren könne. Folglich habe man eine Schubkarre gebraucht, „ordentlich geschleppt“ und für die Stromversorgung am Arbeitsplatz in der Natur ein Notstromaggregat angeschafft. „Aber die Jungs, die mit draußen waren, hatten richtig Spaß. Bis auf den Tag, an dem wir alle absolut pitschnass geworden sind.“

Bereits aufgestellt am künftigen Weitwanderweg haben die NWA-Leute 20 (von 60) Wildbienen-Hotels. Jedes schlank gebaut, zwei Meter hoch und extra in rot bestellt, damit’s später auch zu den Steig-Wegweisern mit dem weißen Neanderland-N auf rotem Grund passt.

Last but not least soll die Schreinerei noch bis zu zehn Schutzhütten liefern. Sie werden voraussichtlich fünfeckig, mit drei geschlossenen Feldern, einem Holzdach und komplett aus Lerche gefertigt. Die Skizzen liegen an der Langenberger Straße fix und fertig in der Schublade. Doch vor dem Baustart muss erst noch ein Statiker die Entwürfe auf Herz und Nieren prüfen.