Velbert. . Nico Johann und seine Mitstreiter vom THW haben ihre Taschen gepackt. Wenn der Landesverband sie anfordert, helfen sie in den Hochwassergebieten

Seit Tagen erschüttern Bilder der Flutkatastrophe in weiten Teilen Süd- und Ostdeutschlands die Menschen. In Städten in Bayern, Sachsen und Thüringen wurde angesichts über die Ufer tretender Flüsse und Bäche Katastrophenalarm ausgelöst. Auch Nachbarländer wie Tschechien und Österreich kämpfen mit dem Hochwasser. Einige Menschen verloren bereits ihr Leben.

Jede helfende Hand kann in den Krisengebieten gebraucht werden. Auch das Technische Hilfswerk (THW) in Velbert bereitet sich auf einen möglichen Einsatz vor. „Wir haben unseren letzten Montagsdienst genutzt, um alles für einen möglichen Einsatz vorzubereiten“, erläutert Nico Johann, der seit 20 Jahren ehrenamtlich für das THW im Einsatz ist. So wurden die fünfzehn großen und kleinen Pumpen inspiziert und vorbereitet. Außerdem wurden Unmengen Schläuche, mit denen Keller ausgepumpt werden können, auf die sieben Fahrzeuge des THW verladen.

Besser vorbereitet als 2002

Auch Nico Johann wird diesmal besser organisiert sein, als bei seinem Einsatz 2002. „Das war ganz was Besonderes, weil wir absolut nicht vorbereitet waren, als plötzlich der Landesverband angerufen hat.“ Gepackt hatte Johann auf die schnelle für drei Tage, elf Tage wurden es schließlich, an unterschiedlichen Einsatzorten. „Wir haben in Magdeburg das Gebäude des Mitteldeutschen Rundfunks mit Sandsackgroßbehältern gegen das ansteigende Hochwasser gesichert, haben in Randau den Deich verstärkt und in Brandenburg Säcke gestemmt“, erinnert der 32-Jährige sich an seinen Einsatz. Die Arbeit, bei der Frauen und Männer gleichermaßen eingesetzt wurden, entpuppte sich als echter Knochenjob: „Manchmal haben wir nur zwei Stunden geschlafen.“ Auch Doppelschichten mussten die Helfer mitunter stemmen. „Als wir einmal fragten, woher denn die Ablöse käme, antworte man uns ,aus Velbert’, also schoben wir eine Doppelschicht, fast zwölf Stunden lang.“

Beeindruckt hat den Freiwilligen das Engagement, das die Leute in den Regionen zeigten, um zu helfen: „Jeder, der eine Schaufel und einen Eimer tragen konnte, egal ob Kind oder Greis, kam hinzu, um anzupacken.“ Mit für den THWler gutem Ausgang. „Wenn der Pegel endlich zurückgeht, kann man glücklich nach Hause fahren.“

Bei einem erneuten Einsatz könnten bis zu dreißig Leute seiner Truppe sofort losfahren. „Bis zu vierzig, wenn es länger dauert.“ Im Radio verfolgt er die aktuelle Entwicklung in den Katastrophengebieten. „Diesmal ist die Tasche gepackt.“