Velbert. . Gesunde und vitaminreiche Kost: Frühjahrskräuter sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern lassen sich prima für Salate, Quiches oder Tees verwenden.
Die Frühjahrskräuter, die zur Zeit bei Ulrike Schneider im Garten wuchern, liegen ihr besonders am Herzen: „Mit Wildkräutern und Wildgemüse hat man keine Arbeit, sie säen sich selbst aus und haben bei geringem Einsatz einen großen Nutzen.“ Während andere ihr raten, doch den Löwenzahn oder die Brennnesselbüschel aus ihrem Garten zu entfernen, hält sie dagegen: „Wir essen unser Unkraut auf.“ Die erfahrene Kräuterhexe befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit der Heilwirkung von dem, was andere achtlos am Wegesrand stehen lassen. Sie weiß, dass die Menschen in früheren Zeiten nach langen oft harten Wintern begierig auf das erste Grün des Frühjahrs gewartet haben.
Scharbockskraut als Frühjahrsbote
Und auch sie freut sich über das Scharbockskraut als Frühlingsboten, das seine grünen Teppiche überall in ihrem Garten ausgelegt hat. „Es enthält viel Vitamin C und man kann eine Handvoll davon gut in einen Salat mischen.“ Aber nicht nur Salate, sondern auch Quiches, Teemischungen oder Blütengarnierungen fertigt die Kräuterexpertin und bedient sich dafür aus ihrem idyllischen Garten in der Flandersbach. „Ich hab ein ganzes Regal voll mit Kräuterkochbüchern.“ Schon da ist der aromatische Bärlauch, der überall seine feinen weißen Blütenkronen sehen lässt. „Davon kann man alles verwenden: die Zwiebel, die Blätter und die Blüten. Ich mache ihn in meine grünen Smoothies, aufs Butterbrot, bereite ihn als Suppe zu oder nehme ihn für eine Fleischkruste.“
Nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund ist das dem Knoblauch ähnlich schmeckende Kraut, dem eine entzündungsstoppende und cholesterinsenkende Wirkung nachgesagt wird. Viele der Pflanzen, die sich jetzt sehen lassen, eignen sich auch, um die über den Winter angesammelten Schlacken und Gifte loszuwerden oder um leere Depots wieder zu füllen. „Frisch aufgebrühter Brennnesseltee zum Beispiel ist superlecker und eine tolle Frühjahrskur.“ Sie rät dazu, Kuren immer mit dem Lauf der Natur zu machen. „Jetzt ist Giersch und Bärlauch da, in ein paar Wochen sind sie wieder verschwunden.“
Was für andere Leute Spinat als Beilage ist, ist für Ulrike Schneider frisches Kräutergemüse: „Ich nehme stattdessen Blätter vom Giersch oder vom guten Heinrich, der nicht umsonst auch ,Wilder Spinat’ genannt wird.“ Bei ihren Gerichten wie Kräuterbutter oder Rouladenwickel aus Blättern des Gemüseampfers ist sie überzeugt: „Das sind noch echte Lebensmittel – frischer und unbehandelter gibt es die in keinem Geschäft.“