Kreis Mettmann. .

Immer mehr Menschen im Kreis Mettmann brauchen einen Zweit-Job: Rund 17 000 Berufstätige waren im vergangenen Jahr auf einen Mini-Job als zusätzliche Einnahmequelle angewiesen. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das Pestel-Institut in Hannover im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat. Demnach ist die Zahl derjenigen, die neben ihrer Hauptbeschäftigung noch einen Nebenjob haben, in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen: „Blickt man zehn Jahre zurück, so hat es eine Zunahme von rund 112 Prozent gegeben“, sagt Studienleiter Matthias Günther vom Pestel-Institut. Im vergangenen Jahr hätten mehr als acht Prozent der Beschäftigten im Kreis Mettmann sich mit einem 400-Euro-Job nebenher etwas dazuverdient.

Die Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düsseldorf, Stephanie Peifer, macht für das so genannte Multi-Jobben vor allem Niedriglöhne verantwortlich. Abhilfe könne nur ein einheitlicher gesetzlicher Mindestlohn schaffen, darin sind sich Verdi und NGG einig. „Wer heute für weniger Geld arbeiten muss hat keine Chance, von dem, was er verdient, auch leben zu können“, sagt der Geschäftsführer der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal, Dieter Schormann. Er appelliert an Beschäftigte, die heute im Kreis Mettmann zu einem Niedriglohn arbeiten, beim „Dumpinglohnmelder“ unter www.dumpinglohnmelder.de darauf hinzuweisen, um so an der „Deutschland-Billiglohn-Landkarte“ mitzuschreiben.