Langenberg. . Bürgerbus: Eine Idee, die in Langenberg schon seit 17 Jahren Erfolgsgeschichte schreibt. Über 34 000 Fahrgäste nutzten die Bürgerbusse im vergangenen Jahr

Bürger fahren für Bürger. Soll heißen: Fahrer und Fahrerinnen machen das nicht im Hauptberuf, sondern ehrenamtlich. Eine Idee, die in Langenberg Erfolgsgeschichte schrieb. Das zeigte einmal mehr die Jahreshauptversammlung, zu der sich jetzt Mitglieder und Freunde des Langenberger Bürgerbus-Vereins in der VG trafen.

34 558 Fahrgäste nutzten die zwei Busse im vorigen Jahr, in 2013 sind es bereits bis jetzt über 7700. Zum Altenheim Elisabeth-Stift fährt der Bürgerbus nach dem neuen Fahrplan (seit 4. März) nun nur noch einmal. Ausnahmen sind aber zulässig, betonte Gerd Berker, Vorsitzender des Vereins.

Demnächst steht ein neuer Bus zur Verfügung. Normal ist, dass es nur alle sieben Jahre einen Landeszuschuss gibt. Der Bus kostet etwa 65 000 Euro, der Zuschuss beträgt 35 000 Euro. Doch für Langenberg gab es eine Ausnahme: Über 26 000 Euro zahlte der Verein für Reparaturen. „Das war eine Katastrophe. Die Kisten sind uns dauernd verreckt“, erinnert sich Berker. Die Bestellung eines neuen Busses ist aber nicht mehr so einfach wie früher. Die Vergabe muss nach EU-Richtlinien europaweit ausgeschrieben werden. Sonst gibt es keinen Landeszuschuss.

Viel Unterstützung von den WSW

Bekanntermaßen stehen die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) hinter dem Bürgerbus. „Ohne WSW wäre unser Bürgerbus nicht der, der er heute ist“, lobte Berker die Zusammenarbeit, nannte ausdrücklich „die liebe Frau Schnake“, womit Sabine Schnake gemeint ist.

Manfred Bock, einst bei WSW-Mobil tätig, ist nun beim Bürgerbus Langenberg Vorstandsmitglied. Neu vom WSW für den Fahrplan zuständig: Tim Enders, der sich in der Versammlung vorstellte. In NRW gibt es an die 111 Bürgerbusvereine. Der Langenberger liegt mit an der Spitze. Natürlich ist er auch bei „Pro Bürgerbus NRW“ Mitglied. Stichwort Fahrplan: Fahrer Henning Burggraf dankte ausdrücklich Gerd Branzke für den guten neuen Fahrplan. Dazu Gerd Berker: „Eigentlich haben die WSW das Urheberrecht für den Fahrplan. Aber genau genommen hat Gerd Branzke das Ur-Ur-Urheberrecht auf den neuen Plan!“ Für den Mai-Fahrerplan – wer wann die beiden Busse fährt – brauchte der Verein nur zehn Minuten.

Als Langenberger Verein unterstützt der Bürgerbus andere Langenberger Vereine. So mit Sonderfahrten beim Kerzenabend und anderen Festivitäten. Einmal, erinnerte sich Berker, musste ganz schnell ein zweiter Bus eingesetzt werden. In diesem Jahr stehen einige Ausflüge an. So am 9. Juni die Tagesfahrt in den Duisburger Landschaftspark und am 27. August die Damenfahrt, nicht nur für die Fahrerinnen, wie Ute Berker betonte.

Der „hohen Politik“ ist der Bürgerbus nicht unbekannt. So konnte Berker Rats- und Landtagsmitglied Volker Münchow (SPD) begrüßen. Der, bekanntlich selbst Langenberger, sprach den Dank des Rates und des Landtags aus. Mit viel Beifall aufgenommen wurde die Anregung von Eduard Colsman, dem Vorstand Danke zu sagen.