Immer mehr Menschen im Kreis Mettmann brauchen einen Zweitjob: Rund 17 000 Berufstätige waren im vergangenen Jahr auf einen Mini-Job als zusätzliche Einnahmequelle angewiesen. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das Pestel-Institut in Hannover im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat. Demnach ist die Zahl der derjenigen, die neben ihrer Hauptbeschäftigung noch einen Mini-Job als Nebenjob haben, in den vergangenen Jahren im Kreis drastisch gestiegen: „Blickt man zehn Jahre zurück, so hat es eine Zunahme von 112% gegeben“, sagt Studienleiter Matthias Günther vom Pestel-Institut. 2012 hätten mehr als 8% der Beschäftigten im Kreis Mettmann sich mit einem 400-Euro-Job nebenher etwas dazuverdient. Die Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düsseldorf, Stephanie Peifer, macht für das so genannte Multi-Jobben vor allem Niedriglöhne verantwortlich. Abhilfe könne nur ein einheitlicher gesetzlicher Mindestlohn schaffen.