. Briefmarken-Sammler-Gemeinschaft feiert 75-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung im Offenen Bürgerhaus Birth/Losenburg

Ein wertvoller Briefmarkenschatz? Eine Verführung dank der Markensammlung? Von all diesen Dingen träumen die Mitglieder Briefmarkensammlergemeinschaft Velbert 1938 nicht. Sie schwärmen vielmehr davon, wie spannend und lebhaft es ist, sich mit den Klebemarken zu beschäftigen. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens lud der Verein zu seiner Ausstellung im Offenen Bürgerhaus Birth/Losenburg ein. Dass es beim Sammeln um viel mehr als nur um den reinen Besitz seltener oder wertvoller Exemplare geht, wird bald deutlich.

Pressesprecherin Marion Dommenz erklärt, wie sie zur leidenschaftlichen Sammlerin wurde: „Schon als Kind haben eine Freundin und ich Marken gesammelt. Damals hatten wir keine Ahnung.“ Aber mehr und mehr spezialisierte sie sich auf einen Bereich: „Man muss sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen, das man sammelt.“ Und so haben die meisten Philatelisten ein Thema, ein Land oder ein Motiv als Sammelgebiet. Marion Dommenz berichtet von einem Sammler, der Automatenmarken sammelt und es dabei besonders auf bestimmte Ausprägungen des Rollenanfangs abgesehen hat.

Sonderstempel der Deutschen Post

Für eine gelungene Ausstellung steht das Exponat „Meine Orchideen“ von Doris Vorberg, der Vorsitzenden des Vereins. Eine Gliederung leitet ins Thema ein, die Briefmarken bebildern die Sachgeschichte. „Viele haben ein Hobby und vertiefen es dann durch eine Sammlung“, weiß Karl-Heinz Lobe. Der mittlerweile blinde Mann zeigt an diesem Tag sein Exponatsdebüt „Velbert – die Kriegsjahre 1908 – 1925 postalisch betrachtet“ zum ersten Mal. Auch er sammelt seit seiner Kindheit.

Sicher, die Hoffnung auf die eine oder andere wertvolle Marke hat wohl jeder. Manfred Doy: „Ich schätze jede Briefmarke. Auch wenn sie laut Katalog nur einen Wert von 50 Cent hat. Ich möchte eben einfach eine Reihe komplett haben.“ Und so ist es auch nicht selten, dass die Philatelisten sich gegenseitig Briefe senden, um ihre Postwertzeichen abgestempelt zurückzuerhalten. Sich selbst einen Brief zu senden, sei übrigens nicht üblich, so Dommenz.

Jede Sammlung erzählt auch die Geschichte seines Sammlers und ist somit etwas Besonderes. Um den Sonderstempel anlässlich des Vereinsbestehens, den die Deutsche Post jetzt ausgab, wird wohl jedes Mitglied des Vereins seine Sammlung erweitert haben. Um eben auch diesen geselligen und ganz und gar nicht verstaubten Tag in bester Erinnerung zu halten.