Velbert. . In seinem Plattenkeller sammelt, hegt und pflegt Peter Busch sage und schreibe 5000 Schallplatten. Viele Erstpressungen und seltene Exemplare machen ihn für Musikenthusiasten zu einem Geheimtipp.

Um zu entspannen, geht Peter Busch in den Keller. Eine schmale Treppe führt an eine Tür. An ihr lädt ein Schild ein: heute Tanz. Hinter der Tür schlummert ein Paradies für Musikliebhaber. Etwa 5000 Platten teilen sich einen leuchtend rot gestrichenen Raum. Allesamt akkurat nach Interpret und Genre sortiert. Singles aus Vinyl hängen an der Wand, in der Ecke steht der Plattenspieler – angeschlossen an Boxen und mit reichlich Klangqualität, stets bereit für einen guten Sound.

Peter Buschs „Plattenkeller“ hat für ihn selbst rund um die Uhr geöffnet. Doch am Wochenende empfängt er auch Kunden. Denn aus seiner Leidenschaft für Musik ist längst mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung geworden. Seit fünf Jahren bietet Busch Vinylplatten für Freunde der raren Scheiben an. „Wir waren damals bei Ströter und haben uns die Singles angehört“, erinnert er sich daran, wie alles begann. Besonders toll war der Moment, als er seine erste Single kaufen konnte: „Rag Doll“ von den „Four Seasons“. „Ich habe die Platten aber damals immer wieder verkauft, um mir aktuelle Titel leisten zu können.“ Das Gehalt wurde besser, die Zeit Schritt voran. „In den Siebzigern hatte ich schon eine ordentliche Sammlung.“ Mit der Zeit wuchs auch der Anspruch an die Platten. „Wenn ich eine Erstpressung ergattern konnte, war ich besonders glücklich.“ Nach und nach wurde der Wohnbereich zu klein fürs Archiv. So zog Peter Busch mit seinen damals 2000 Platten in den Keller und gab seiner Leidenschaft ein Ladenlokal: den Plattenkeller.

Für Musikliebhaber ist Peter Busch ein Geheimtipp, denn bei ihm gibt es keine Platten, die man auf jedem Flohmarkt für wenige Cents bekommt. Hier verstecken sich echte Raritäten wie die erste Pressung von den Doors „Absolutely Live“ von 1970 mit dem Elektra-Gold-Label oder aber „Deep Water“ von den Grapefruits.

Lieber Vinyl als CDs

Mit speziellen Musikrichtungen und seltenen Pressungen lässt er viele Herzen höher schlagen. „Es gibt einige Leute, die den Vinyls treu geblieben sind.“ Auch, wenn sie schon lange von CD und MP3 abgelöst worden sind. Trotzdem findet sich in Peter Buschs Sammlung keine einzige CD. „Ich mag die Schallplatte. Man hat was in der Hand, es gibt tolle Coverbilder – und es hat natürlich was Nostalgisches.“ Dass die Qualität einer Schallplatte schlechter sei, wiegelt er ab, zumal das Knistern und Krachen durch die richtige Pflege vermieden werden kann. „Wobei, so ein bisschen gehört es ja auch dazu“ , sagt der Rockliebhaber und schmunzelt. In diesem Ambiente hört er immer wieder seinen Lieblingshit „Smoke on the water“ – am besten laut und ungestört.