Velbert. . Endspurt für die Abiturienten: Die Klassen 12 und 13 gehen ab Mittwoch gemeinsam in die Abschlussprüfungen. Die Gymnasien beklagen hohe Papierkosten und großen logistischen Aufwand.

In 2007 hat das Kultusministerium für alle Bundesländer die Einführung des Abiturs nach zwölf Schuljahren beschlossen. Als Folge davon werden in diesem Jahr die Jahrgangsstufen 12 und 13 in Velbert einmalig gemeinsam Abitur machen. Die hohen Schülerzahlen stellen eine besondere Herausforderung für die Gymnasien dar. „Wir haben in diesem Jahr 150 Schüler, die Abitur machen“, berichtet Schulleiter Werner Schuhmacher-Conrad, „im letzten Jahr waren es noch 80.“ Damit die alle ihren Platz finden, wenn ab Mittwoch im Nikolaus-Ehlen-Gymnasium die ersten Prüfungen im Fach Deutsch anstehen, war einiges an logistischer Vorarbeit zu leisten. „Glücklicherweise haben wir ausreichend Räume, so dass sich das organisieren ließ“, freut sich der Schulleiter.

Zur Matheprüfung wird es voll

Nicht ganz so gut hat es dagegen das Gymnasium Langenberg. „Wir basteln seit einigen Wochen an einer Lösung, um unsere 110 Abiturienten unterzubringen, und werden für einige Prüfungen ins Pädagogische Zentrum oder – wie man früher dazu sagte – in die Aula umziehen müssen“, erläutert Schulleiter Axel Plitsch. Erschwerend komme hinzu, dass die Schulen nicht einfach Prüfungen an den Tagen ansetzen können, wie es ihnen räumlich am besten passt. „Es wird uns vom Bundesministerium genau vorgeschrieben, an welchem Tag in welchem Fach geprüft wird. Bei besonders beliebten Fächern wie Mathematik, das viele Schüler als Grundkurs belegen, um die Prüfungsvoraussetzungen zu erfüllen, kann es da schon mal voll werden.“ So wird es Tage geben, an denen mit den Leistungskursen eingerechnet 90 Schüler an einem Tag geprüft werden.“

Mehr Sorge macht dem Schulleiter des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums das Papiervolumen, das er ab Mittwoch ausdrucken muss. „Wir haben ja auch das Doppelte an Aufgabenzetteln“, gibt Schuhmacher-Conrad zu bedenken, „und die Mehrkosten muss die Schule tragen.“ Auch Plitsch wird an den sieben Tagen sein Büro verrammeln, an denen das IT-Zentrum des Ministeriums die Aufgaben für die Fächer einen Tag vor den Prüfungen zum Download freigibt. „Nicht nur dass die Aufgaben für fast die doppelte Anzahl Schüler ausgedruckt werden müssen, so werden in manchen Fächern wie in Physik bis zu zehn Seiten für eine Aufgabe ausgegeben. Wir haben schon einen zusätzlichen Drucker hinzugestellt.“ Alles Sorgen, die man an der Städtischen Gesamtschule nicht kennt. „Der Vorteil unserer Schulform ist, dass die Schüler weiterhin ein G-9-Abitur mit 13 Schuljahren machen dürfen“, erklärt der stellvertretende Schulleiter Hans-Jürgen Henning.