Velbert/Kreis Mettmann. .
Zehn Jahre mögen es jetzt her sein, da tauchte der – lange Zeit mitunter recht skeptisch und kritisch beäugte – Kunstname „Neanderland“ erstmals auf. Das war im Zusammenhang mit Kulturangeboten auf Kreis-Ebene. Doch jetzt soll der Name auf anderem Gebiet so richtig für Furore sorgen. Und das weit über die Kreis-Grenzen hinaus. Nämlich beim Tourismus.
Sanfter Tourismus bevorzugt
Im historischen Ambiente der alten Haaner Pumpenstation fiel jetzt der offizielle Startschuss für den neuen Auftritt des „Neanderlands“ im Rahmen einer groß angelegten, auf Zukunft ausgerichteten Marketing-Offensive. Der Kreis Mettmann mit seinen zehn Städten präsentiert sich ab sofort als Tourismusregion „Neanderland“: in einem neuen Erscheinungsbild, mit runderneuertem Angebotsspektrum – und einem schwungvoll gezeichneten, selbstverständlich grünen, „N“ als Logo.
Und gleich nach der feierlichen Auftaktveranstaltung hat das (Aktiv-)Urlauber lockende „Neanderland“ jetzt seinen ersten großen Auftritt auf der weltgrößten Reisemesse, der ITB in Berlin, die noch bis zum Sonntag geht.
„Entweder man schläft und bleibt Trittbrettfahrer“, meinte Prof. Dr. Bernd Günter (Uni Düsseldorf), „oder man wird hier aktiv und profiliert sich eigenständig neben Magneten wie Köln, Düsseldorf oder Essen.“ Auch zu dem Kunstnamen sieht der Marketing-Experte keine Alternative. Bringe der doch zum Ausdruck, wer hier Leuchtturm bzw. Zugpferd seien: eben die Fundstelle und das Museum von Weltruf im Neandertal.
Das „Neanderland“ also als lockendes Ziel für die kleinen Fluchten aus dem Alltag und für schöne Auszeiten. „Wir wollen keinen Massentourismus, sondern den sanften“, stellt Thomas Hendele klar, nennt Wandern, Radeln und Reiten. (Nicht nur) dem Landrat ist daran gelegen, das vorhandene „hoch interessante Riesenspektrum“ bekannter zu machen, „pointiert auch Menschen um uns rum zu gewinnen“, ebenso aber auch die Binnennachfrage anzukurbeln.
Erklärtes Ziel ist es, das Profil als Natur-, Aktiv- und Erlebnisraum – nebst kulturellen Pfunden – zu schärfen und herauszustellen und damit die ausgeguckten Zielgruppen zu überzeugen: Tagestouristen, Kurz- und Aktivurlauber, Familien und Schulklassen. Dr. Heike Döll-König beispielsweise, Geschäftsführerin Tourismus NRW, würde Gästen auf jeden Fall den Nevigeser Mariendom ans Herz legen und mit ihnen wandern: „Bis in die Elfringhauser Schweiz .“
Übrigens: Die Liste der Highlights führt der Panoramaradweg an. Zudem verläuft demnächst auch der „Neanderland-Steig“ über Velberter Stadtgebiet. Dann mit einem roten „N“ als Symbol.