Velbert. . In nur sechs Stunden sind Mittwochmorgen bis zu 20 Zentimeter Neuschnee in Velbert gefallen. Das sorgte für reichlich Chaos auf den Straßen und hatte unangenehme Folgen für viele Arbeitnehmer
In nur sechs Stunden sind Mittwochmorgen bis zu 20 Zentimeter Neuschnee in Velbert gefallen. Das sorgte für reichlich Chaos auf den Straßen und hatte unangenehme Folgen für viele Arbeitnehmer – etwa für solche, die beruflich an ihr Auto gebunden sind und viel fahren müssen.
„Wir hatten einige Schwierigkeiten, die Einsatzzeiten einzuhalten“, erzählt Eva Lange vom gleichnamigen Pflegedienst, besonders in Birth sei dies eine enorme Aufgabe gewesen. Gleich am Morgen rief sie möglichst viele Patienten an, um sie auf die Verspätungen vorzubereiten. „Die meisten hatten Verständnis“, sagt Lange, „uns haben auch einige Angehörige angerufen, dass wir nicht kommen müssten und sie sich kümmern würden.“ So gab es am Ende zumeist frohe Gesichter: bei den Patienten und bei den Pflegekräften, die ohne Blechschaden am Auto auskam.
TBV wehren sich gegen Kritik
Als „wirklich unterirdisch“ bezeichnete ein Leser die Bedingungen, auf einer „rund vier Zentimeter dicken Eisschicht“ fahren zu müssen, sowohl auf Zu- und Abfahrten der Autobahn als auch auf den Hauptverkehrsstraßen. „Die Heidestraße, Friedrich-Ebert-Straße, Nevigeser Straße – alles eine einzige Eisfläche.“ Er monierte, dass nicht rechtzeitig geräumt wurde, bevor alles zu Eis plattgefahren war. Um 8.30 Uhr habe er dann doch zwei Streuwagen gesichtet: „Der erste versuchte, das Eis von der Straße zu kratzen, was natürlich nicht gelang. Aber er streute wenigstens Salz.“ Nur: „Im Abstand von 300 Metern kam der zweite und kratzte das gerade gestreute Salz wieder von der Straße.“
Bernhard Wieneck, Geschäftsbereichsleiter Verkehr der Technischen Betriebe, weist die Kritik zurück. „Wir waren seit drei Uhr im Einsatz und haben im Rahmen unsere Möglichkeiten alles machbare unternommen.“ Die Umstände jedoch seien am Mittwochmorgen besonders gewesen: „Zum einen gab es relativ lang anhaltenden starken Schneefall“, so Wieneck. Bis zu 15 Zentimeter seien mancherorts innerhalb einer Stunde gefallen. „Und fast zeitgleich hat der Berufsverkehr eingesetzt.“
Der sehr feuchte Schnee wurde so durch Autos und Lkw verdichtet – es bildeten sich Eisplatten. „Dazu kamen dann noch Behinderungen durch Lkw, die wohl mit falschen Reifen unterwegs waren“, so Wieneck. Folge: Die Schneepflüge der TBV kamen gar nicht überall durch und mussten warten, bis die Hindernisse entfernt worden waren.
Viel Blechschaden
Die Polizei hatte wetterbedingt am Mittwoch alle Hände voll zu tun. Erst gegen Mittag, so Sprecher Ulrich Löhe, beruhigte sich die Lage auf den Straßen wieder. Stark betroffen von Unfällen und Behinderungen war vor allem der Nordkreis und hier ganz besonders Velbert. Sieben Unfälle registrierte die Polizei allein bis 14.30 Uhr. Bei allen blieb es glücklicherweise bei Blechschäden, verletzt wurde niemand.
Auch querstehende Lkw sorgten für Staus und Behinderungen: Auf der Metallstraße stellte sich ein Laster quer und konnte erst nach Eintreffen des Streudienstes seinen Weg fortsetzen. Zeitgleich setzten sich gleich drei Lkw auf der Kuhlendahler Straße fest und warteten ebenfalls auf den Streudienst, um ihre Fahrt fortsetzen zu können. Anderer Ort, gleiches Bild: An der großen Kreuzung vor Möbel Rehmann ging auch lange Zeit nichts, weil drei große Lkw nicht mehr weiter kamen.
Die Polizei bittet angesichts der Wettervorhersage und möglichen weiteren Schneefällen alle Verkehrsteilnehmer um besondere Achtsamkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr.