Langenberg. . Im Sommer rechnen die Eigentümer mit der Fertigstellung der langwierigen aber liebevoll umgesetzten Restaurierung des Hauses „Im Hirsch“
Wer ein altes Haus kauft, der erlebt immer Überraschungen und kleine Wunder. So entdeckten Claudia Schlotterbeck und Gerd Rocholz erst vorgestern in ihrem „Hirsch“ einen gut sechseinhalb Meter tiefen Brunnen. „Wunderschön aus Backstein gebaut“, erzählt Schlotterbeck begeistert.
Dabei hatten sie eigentlich nur vom Baufortschritt und vom Rückbau erzählen wollen, den auch das Haus in der Hauptstraße 62 (Ophüls Hausnummer 56) betraf. Gut 20 Jahre hatte man an diesem Umbau gefeilt. Erste Architektenpläne dazu gab es bereits 1882. Ursprünglich hatten das Haus Erker und Freitreppe geschmückt, doch 1905 wurde an dem „zweigeschossigen, verschieferten Giebelhaus die linke Doppelachse im Schweizer Landhausstil verändert“, wie das Rheinische Amt für Denkmalpflege beschreibt.
Brunnen wird Dekoration
Wegen des damals unsachgemäßen Rückbaus seien jetzt die vielen Säulen im Inneren notwendig, berichtet Claudia Schlotterbeck. Dann stöhnt sie leicht, „im Moment ist gerade innen noch sehr viel zu tun.“ Doch die Innenarbeiten brachten eben auch den Brunnen zu Tage. Es ist aber nicht geplant, das Wasser zu nutzen: „Wir wollen den Schacht ausleuchten und eine dicke Glasplatte darüber legen.“ So zumindest sind die ersten Überlegungen von Gerd Rocholz. Als dieser Tage der Betonboden im Keller entfernt wurde, kam das Schmuckstück zum Vorschein. Nun muss noch einmal umgeplant werden, damit die künftigen Gäste ihn ebenfalls bewundern können.
Gehobene Küche
Der Fund überraschte nicht sehr, denn Architektin Barbara Brombeis habe immer vermutet, dass es einen Brunnen geben müsse. Viele Häuser in der Hauptstraße hätten welche. Jetzt wird auch für diesen Schatz eine präsentable Lösung gefunden werden. Nach dem Durchgang zum Bürgerhaus suchen die Inhaber bislang jedoch erfolglos. Doch nach der Überraschung aus dieser Woche bleibt Hoffnung.
Noch eine gute Nachricht stellte sich jetzt ein: Das engagierte Paar freut sich, einen motivierten Pächter für das Restaurant gefunden zu haben. „Es wird eine leichte deutsche Küche, mit mediterranem Einschlag geben.“ - „Gehoben“ ergänzt Gerd Rocholz. Doch sehr viel mehr wolle man nicht verraten. Noch sei zu viel zu tun. Auch gab es weniger schöne Überraschungen wie die Verzögerungen durch den Denkmalschutz.
Dennoch sind beide zuversichtlich im Sommer in den Genuss des Restaurants zu kommen. Und mit ihnen sicherlich viele Langenberger und Gäste von außerhalb.