Langenberg. . Peter Schoofs ermutigt zu Humor, Gefühlen, Offenheit und Perspektivwechseln

Schenkelklopfenden Humor, der die Umwelt überrollt, hat Peter Schoofs nicht zu bieten. Auch keine zirkusreifen Lachnummern. Er hat manchmal eine rote Clownsnase in der Tasche. Mit der hatte der Langenberger, der als Sozialarbeiter in Wuppertal mit alkoholkranken Menschen arbeitet, das Eis im Umgang mit einem Bewohner im ambulant betreuten Wohnen gebrochen.

In den VHS-Kursen „Lach-Yoga“, die er als Seminarleiter in Wuppertal und Hattingen anbietet, arbeitet er subtiler. Und auch sein eigener Humor ist von subtilerer Art. Seit Jahren setzt er neben seinem Beruf auf theaterpädagogische und Selbsterfahrungsseminare, für die er sich etwas mehr Zeit wünscht. Die Sozialarbeit mit suchtkranken Menschen sei sinnvoll und wichtig. Doch fühlt er sich im institutionalisierten Regelwerk wie eine Art Feuerwehrmann. Der Spielraum ist nicht immer so groß, wie Schoofs sich das wünscht.

Echt und authentisch lachen

Peter Schoofs möchte gern früher ansetzen, den Menschen bei seiner Eigenverantwortung packen, ihm behilflich sein, aber ihn nicht aus der Verantwortung entlassen. Mit der Nase, es muss nicht die rote des Clowns sein, darauf stupsen, dass es immer auch andere Lebensmodelle gibt als dasjenige, das einem gerade zu schaffen macht. Das man angehen kann mit Humor, mit Lach-Yoga und Lach-Meditation.

Es geht nicht darum, Gesichtern ein aufgesetztes Lächeln zu verpassen. Niemand wird zu Handlungen gezwungen, bei denen er sich komisch vorkommt. Vor anderen zu lachen, aus sich herauszugehen, sich zu öffnen, kann harte Arbeit sein. Und kratzt manchmal am Bild, das man von sich selbst hat. Schoofs will Mut machen zu Perspektivwechseln und der Erweiterung des eigenen Horizonts. So hat er sich als lockeren Sozialarbeiter gesehen, bis ihm im Theaterseminar der Spiegel des kleinen Diktators vorgehalten wurde, der über andere bestimmt.

Jeder soll über sich selbst und sein Leben, auch beim Lachen, selbst bestimmen. „Das kann mit Angst, Wut, Trauer und Zweifeln verbunden sein“, sagt der Lach-Yoga-Trainer. Während er erzählt, hockt er bequem im Schneidersitz auf dem Sofa, dann springt er auf und demonstriert, wo das Lachen sitzen kann, fasst sich dabei abwechselnd an den Hals, verschränkt die Hände über der Brust oder legt sie auf den Bauch.

Er will kein falsches Lachen anknipsen in Gesichtern. Aber einladen und dazu inspirieren, sich auszuprobieren. Zu testen, ob das Lachen für Entspannung sorgt und ansteckend wirkt. Die Teilnehmer sollen Gefühle rauslassen, offen werden, Vertrauen und Mut haben, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen.

„Wenn ich dazu inspirieren kann“, sagt Schoofs mit einem Lächeln im Gesicht, „ist viel erreicht“.