Virale Infekte sind gut mit Hausmitteln zu kurieren.Kranke sollten sich unbedingt Ruhe gönnen

Winterzeit ist Erkältungszeit. Ärzte müssen sich häufig die Kritik gefallen lassen, dass sie zu schnell Antibiotika verschreiben. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Patienten, die genau dieses Mittel wollen, weil sie glauben, damit schneller wieder fit zu sein. Warum das in vielen Fällen gar nicht sinnvoll ist, erläutert Marion Reipen, Ärztin beim Kreisgesundheitsamt: „Antibiotika greifen nur bei bakteriellen Infektionen. Bei viralen Infekten helfen sie nicht und zerstören darüber hinaus gesunde Bakterien, wie sie beispielsweise im Darm vorkommen.“

Hände sind Virenhauptträger

Um möglichst mit wenigen Erkältungen durch das Jahr zu kommen hat die Ärztin einige Tipps: „Die Hände als Hauptüberträger von Viren sollten immer gründlich gewaschen werden. Auch sollte man vermeiden, sich häufig ins Gesicht zu fassen und wer Husten hat, hustet besser in den Ellenbogen als in seine eigene Hand.“

Auch wenn Ulrike Frehn als Vertreterin der Traditionellen Chinesischen Medizin eher auf Naturheilmittel setzt, lehnt sie Antibiotika nicht strikt ab. „Bei Husten jeglicher Art, der länger als eine Woche anhält, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, schon um Folgeerkrankungen wie etwa eine Lungenentzündung auszuschließen.“ Eine normale Erkältung dagegen kuriere man am besten schwitzend im Bett aus. „Nach der chinesischen Medizin ist eine Erkältung eine Winderkrankung, die über die Luft in den Körper reinkommt und dann wieder ausgeschwitzt werden muss.“ Um den Schwitzprozess zu fördern, empfiehlt sie eine walnussgroße Menge Ingwer, einen gehäuften Teelöffel Salbei und zwei Blätter Salbei etwa zehn Minuten zu köcheln und anschließend zu trinken.

Gesundheitsberaterin Anne Zimmer rät, es Viren richtig schwer zu machen: „Dazu den Wohn- oder Arbeitsbereich regelmäßig stoßlüften, um die Zahl der Viren zu senken. Damit Nasenschleimhäute optimal Erreger abwehren können, muss viel getrunken werden. Darüber hinaus kann man durch Wasserverdunster an Heizkörpern für eine weniger trockene Heizungsluft in den Räumen sorgen.“ Wenn man spürt, dass es einen dennoch erwischt hat, rät die Gesundheitsexpertin zu ansteigenden Fußbädern, setzt auf warme Getränke wie Ingwer- oder Kräutertee und empfiehlt gegen Schnupfen das Inhalieren über Wasserdampf. „Nach wie vor wirksam ist auch das alte Hausmittel Hühnersuppe, weil sie desinfizierend und entzündungshemmend wirkt.“

Heilpraktikerin Therese Vinnemeier weiß, dass viele Patienten Fieber gerne mit Mitteln wie Aspirin bekämpfen: „Fieber hat eine hohe Heilkraft, so das man es nicht unterdrücken sollte, solange es nicht richtig hoch ist.“ Zur Stärkung des Immunsystems empfiehlt Vinnemeier eine Eigenbluttherapie, bei der kleine Mengen Blut aus der Vene in den Muskel gespritzt werden.