Velbert. . Die Kreispolizei hat quasi eine Unfall-Inventur durchgeführt, um die heikelsten Stellen im Straßenverkehr zu ermitteln. An neun Gefahrenpunkten kann nun nachgebessert werden.
Im Baumarkt werden die Pakete mit Schrauben gezählt, im Supermarkt Bananen und Tafeln Schokolade – und die Polizei hält exakt nach, wo es im Straßenverkehr besonders häufig kracht. Man könnte es eine Inventur nennen, was nun die Unfallkommission des Kreises Mettmann durchgeführt hat: Sie hat genau hingeschaut, wo es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu Zusammenstößen von Autos oder schlimmstenfalls Personenschäden bei Fußgängern kommt. Das Resultat für Velbert: eine Liste mit neun Gefahrenstellen, die der Straßenverkehrsbehörde unmissverständlich klarmacht, wo und wie sie zum Schutz der Verkehrsteilnehmer eingreifen kann.
Schloßstraße/Schwanenstraße
21 Unfälle mit zwei Schwer- und sechs Leichtverletzten sprechen eine deutliche Sprache: Zwischen 2010 und 2012 kam es hier bei abknickender Vorfahrt und zwei Querungsstraßen immer wieder zu Zusammenstößen. Nach Vorstellung der Unfallkommission soll sich dies ändern, indem die Fahrbahnfläche verkleinert wird, der Verkehr also enger und besser sichtbar werden soll. Ein zusätzliches Schild mit der Aufschrift „Unfallgefahr“ soll die Autofahrer darüber hinaus sensibilisieren.
Heiligenhauser Straße/Ernst-M.- Arndt-Straße/Zur Sonnenblume
Die beampelte Kreuzung ist eine kritische Stelle für Fußgänger und Radfahrer: Jeweils vier Leicht- und Schwerverletzte resultierten hier im Jahr 2011 aus 15 Unfällen. Die Stadt Velbert hat schon die Erneuerung der Ampeln zwecks besserer Erkennung geplant. Dazu müssen die Markierungen im Kreuzungsbereich aufgefrischt werden.
Dürerstraße/Poststraße
Auch hier müssen Fußgänger, die die südliche Dürerstraße überqueren wollen, besonders aufpassen: Obwohl es nur drei Unfälle waren, verletzten sich zwei Personen schwer und eine leicht, weil sie von Linksabbiegern auf der Poststraße einfach übersehen wurden. Die Unfallkommission beschloss daher, an der südlichen Ecke der beiden Straßen einen zusätzlichen gelben Blinker zu installieren.
Werdener Straße (B224)
Nässe, Dunkelheit und nicht angepasste Fahrweise führten von 2009 bis 2011 zwischen den Kilometern 6 und 8 zu zehn Unfällen, bei denen vier Schwer- und zwei Leichtverletzte beklagt wurden. Eine Messung hat ergeben: Die Fahrbahndecke war nicht mehr griffig genug, der Landesbetrieb Straßen NRW hat sie bereits erneuert. Bleibt nur auf eine Besserung – auch in puncto Fahrverhalten – zu hoffen.
Haberstraße/Industriestraße/ Siemensstraße
Durch eingeschränkte Sicht auf der Haber- und Industriestraße bei zwei Parallelspuren für Linksabbieger und Geradeausverkehr gab’s hier 2011 fünf Unfälle mit zwei Schwer- und vier Leichtverletzten. Die Stadt prüft, die Markierung aufzufrischen und eine Querungshilfe zu installieren. Auch wucherndes Grün im Kreuzungsbereich werde zurückgeschnitten.
Von-Humboldt-Straße/Einsteinstraße/Grünheide
Die sechs Unfälle in 2011 sollen künftig auch durch erneuerte Fahrbahnmarkierungen vermieden werden. Darüber soll die Einsteinstraße einspurig, die Linksabbiegerspur auf die Von-Humboldt-Straße also zur Sperrfläche deklariert werden. Und: Aus der von Bussen nicht mehr angefahrenen Haltestelle an der Von-Humboldt-Straße werden Parkplätze.
Langenberger Straße/Metallstraße/Eickheisterstraße
Warum es an dieser beampelten Kreuzung in 2011 zu zehn Unfällen kam, ist nicht ersichtlich.
Langenberger Str./Sontumer Str.
Nur Sach- und zum Glück kein Personenschaden entstand 2011 an dieser Kreuzung. Vor allem deshalb, weil es beim Linksabbiegen von der Sontumer in die Langenberger Straße keine separate Spur gibt. Dies soll durch entsprechende Markierungen geändert werden.
Siebeneicker Str./Goethestraße
Auch an der Goethestraße ist die Fahrbahnmarkierung kaum noch erkennbar, weshalb hier Linksabbieger in 2011 viermal mit dem Verkehr auf der Siebeneicker Straße kollidierten. Durch frische Farbe sollen Autofahrer künftig besser erkennen, wie weit sie in die Kreuzung hineinfahren können.