. Was sich tun lässt für die musikalische und künstlerische Ausbildung zumeist junger Menschen in Zeiten angespannter Haushaltslagen, darüber sprachWAZ-Redakteur Matthias SpruckmitKlaus Zimmerhof

25 Jahre existiert der Förderverein der Musik- und Kunstschule; er hat aktuell 120 Mitglieder. 2008 folgte auf den engagierten Langenberger Dieter Böhm der nicht minder kämpferische Klaus Zimmerhof als Vorsitzender. Was sich tun lässt für die musikalische und künstlerische Ausbildung zumeist junger Menschen in Zeiten angespannter Haushaltslagen, darüber sprach WAZ-Redakteur Mat thias Spruck WAZ-Redaktuer Matthias Spruck mit Klaus ZimmerhofKlaus Zimmer hof.

Welchen Stellenwert genießt die Musikschule?

Zimmerhof: Auch wenn das Sparen vor der Tür der Musik- und Kunstschule nicht halt gemacht hat, möchte ich mich insgesamt nicht beklagen. Die Schule ist in der Mitte unserer Bürgerschaft angesiedelt, uns erreichten zuletzt in der Adventszeit viele Anfragen von Bürgervereinen und vom Geschichtsverein und vom Weihnachtsdorf, wo Musikschüler in unterschiedlichen Besetzungen öffentlich gespielt haben.

Wo treffen Sie die Sparbemühungen?

Stellen von ausscheidenden Lehrern werden mit weniger jungen Lehrkräften besetzt, was zusätzlich Geld spart. Leistungseinschnitte gibt es jedoch nicht, Schulleiter Frank Eerenstein kompensiert nach Kräften.

Fühlen Sie sich denn von Politik und Verwaltung akzeptiert?

Die Politik trägt uns, und auf die Unterstützung durch Bürgermeister Stefan Freitag kann ich bauen. Niemals wären wir an den Sponsor RWE ohne die Hilfe von Freitag gekommen. Um die anderen Sponsoren kümmere ich mich selbst.

Wo steht das populäre Jeki-Projekt zurzeit?

Die Grundschulen haben ohne Ausnahme den Wert des Instrumentalunterrichts für alle Schüler erkannt, wir sind überall vertreten. Zurzeit sind es über 1000 Erst- und Zweitklässler, die unterrichtet werden. Auch Kinder mit Migrationshintergrund sind engagiert dabei. Mein Wunsch wäre es, um wirklich alle Kinder zu erreichen, das erste Jeki-Jahr kostenlos anbieten zu können.

Da würden aber zusätzliche Kosten entstehen.

Im ersten Jahr bezahlen die Eltern zehn Euro monatlich, das wäre also ein Ausfall von 120 Euro pro Kind. Hochgerechnet bedeutete es einen Einnahmeverlust für die Schule bzw. die Stadt von etwa 80 000 Euro.

Welche Baustellen hat der Förderverein im kommenden Jahr?

Gerade erst haben wir 10 000 Euro in den „Tanzraum Velbert“ am Buschberg im ehemaligen Haus des Sports investiert. Hier wurde ein neuer Tanzschwingboden angeschafft, so dass hier auf hohem Niveau künftig Tanzunterricht angeboten werden kann.

Dann wollen wir im Hauptgebäude Kaiserstraße im Erdgeschoss einen Aufenthaltsraum einrichten – barrierefrei, damit auch Behinderte die Konzerte und Vorspiele problemlos erleben können und nicht erst viele Treppen bis in die Aula hinauf müssen.

Sie selbst sind bald fünf Jahre im Amt, wie sieht Ihre Bilanz bislang aus?

Über das sehr ambitionierte Jeki-Projekt hinaus bestand und besteht meine Aufgabe auch darin, Großprojekte wie den europäischen bzw. jetzt internationalen Jugendwettbewerb für Gitarre, der alle zwei Jahre in Velbert stattfindet, voranzubringen. Der läuft richtig gut.