SKFM hat 30. Welcome-Standort für Velbert und Heiligenhaus im BiLo eröffnet. Schon vier ehrenamtliche Engel zur Unterstützung junger Mütter stehen bereit

Da ist nach den Freuden und Mühen der Schwangerschaft das Kind auf der Welt, Mutter und Nachwuchs kehren nach Hause zurück und ahnen nicht, dass für viele mit der Rückkehr einer der chaotischsten Abschnitte ihres Lebens beginnt. Permanenter Schlafmangel, dauerquängelnder Säugling, in vielen Fällen noch fordernde Geschwisterkinder: Da sind oft sogar viele gut ausgebildete Mütter schnell überfordert. Nicht anders erging es Rose Volz-Schmidt, Leiterin zweier Familienbildungsstätten, die aus ihrer eigenen Betroffenheit heraus vor zehn Jahren das Wellcome-Angebot in Hamburg entwickelte. „Dieses Angebot ist für alle Frauen, denen heute das Netzwerk, was früher die Großfamilien leisteten, fehlt.“

200 Wellcome-Teams länderweit

Mittlerweile gibt es mehr als 200 Wellcome-Teams in 15 Bundesländern und etwa 2500 Menschen, die ehrenamtlich in die Familien gehen und beispielsweise durch die stundenweise Betreuung des Neugeborenen, durch die Geschwisterbetreuung oder durch andere praktische Hilfen Unterstützung bieten. Persönlich angereist ist die Gründerin zur Eröffnung des 30. Wellcome-Standorts in NRW – den im Offenen Bürgerhaus BiLo.

Ab sofort wird sich von dem vom Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) eröffneten Standort für Velbert und Heiligenhaus Kirsten Sme um die Koordination und Vermittlung kümmern, während die Leitung Claudia Schmidt übernommen hat. Vier freiwillige Wellcome-Engel konnten beide bislang in ihrem Team begrüßen.

Zur Eröffnung kam auch Dr. Hildegard Kaluza vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, stellvertretend für Sozialministerin Ute Schäfer, die die Schirmherrschaft für NRW übernommen hat. Sie lobte vor allem „die Brücke, die durch dieses neue Angebot zu anderen Hilfssystemen frühzeitig geschlossen wird. Das Thema Geburt ist ein guter Zugang zu Familien, damit früh Unterstützung – auch für Eltern, die sich sonst keine Hilfe holen würden – gesucht wird.“

Den Kooperationsgedanken griff auch Dr. Gerd Degoutrie, Chefarzt für Frauenheilkunde am Klinikum Niederberg, auf: „Wir werden sehr gerne das Wellcome-Angebot mit unserer Elternschule verknüpfen, um allen, die es brauchen, eine weiche Abfederung und Hilfe anbieten zu können.“

Seine Unterstützung von Heiligenhauser Seite sicherte der erste Beigeordnete Michael Beck zu, während Bürgermeister Stefan Freitag den ersten helfenden Umschlag sogar direkt überreichte.