Velbert. . Lilo und Klaus Nickolmann aus Wuppertal betreiben die Tierbestattung Antares in Wuppertal.Viele ihrer Kunden kommen aus Velbert
Der Tod eines nahestehenden Familienmitgliedes – eine Vorstellung, die sich niemand gerne macht. Aber egal ob Mensch oder Tier, irgendwann ist es an der Zeit, Abschied für immer zu nehmen.
Im Idealfall stirbt der langjährige Partner auf vier Pfoten nach einem langen und erfüllten Leben daheim. Doch was passiert dann? Lilo und Klaus Nickolmann betreiben seit 2004 die Tierbestattung Antares in Wuppertal. Viele Velberter finden in ihrer Trauer den Kontakt zu dem nahe gelegenen Institut. Denn Nickolmanns sorgen dafür, dass der Liebling einen würdevollen Abschied erhält. Auf Wunsch holen sie das verstorbene Tier von zu Hause oder beim Tierarzt ab. Der Tierhalter kann sein Tier auch selbst bringen.
Eigene Erfahrungen helfen
„Es ist manchmal herzzerreißend, wenn man die trauernde Familie sieht und sogar der Hundekumpel keinen Abschied von seinem besten Freund nehmen möchte“, so Lilo Nickolmann und manchmal ist auch sie dann den Tränen nahe. Sie und ihre Familie haben selbst Tiere, seit sie denken kann und sie weiß: „Tiere sind bedingungslos für ihre Besitzer da, oft sind sie sogar der einzige Sozialpartner.“ Da ist der Verlustschmerz sehr gut nachzuempfinden. „Ich möchte den Menschen helfen, ihre Trauer zu verarbeiten und wieder Zuversicht zu schöpfen“, sagt Lilo Nickolmann und weiß, dass ihre eigenen Erfahrungen mit dem Tod eines geliebten Vierbeiners dabei helfen, Trost und Kraft zu spenden.
In ruhiger Atmosphäre können die trauernden Tierbesitzer in einem Raum der Stille noch einmal Abschied nehmen, bevor das Tier bestattet oder eingeäschert wird. Die meisten Besitzer entscheiden sich für eine Einäscherung. Auch eine klassische Erdbestattung ist möglich. „Der Vorteil einer Urne ist, dass man das Grab leicht im eigenen Garten herrichten kann oder die Urne auch in der Wohnung einen Platz findet“, so Klaus Nickolmann. Dafür gibt es spezielle Schmuckurnen aus verschiedenen Materialien wie Metall, Keramik oder Marmor, aber auch vergängliche Urnen aus Ton oder Holz für die Erdbestattung.
Die verstorbenen Tiere werden in ein Tierkrematorium überführt. Die Transportbehälter werden mit einem Code aus einer Nummer, Name des Tieres, Gewicht und Sterbedatum sowie Name des Tierhalters versehen. „So ist eine Verwechslung ausgeschlossen“, erklärt Lilo Nickolmann. Die Asche holen die Tierbestatter persönlich wieder ab und überreichen sie den Besitzern in einem verschlossenen Beutel in einer Urne zurück. „Oft übermannt die Trauer die Menschen dann noch einmal. Plötzlich ist der Tod so endgültig“, so Lilo Nickolmann. Dann ist sie für die Menschen da. Manches Mal rufen die Tierbesitzer auch noch einige Tage nach der Bestattung ihres Lieblings an, um das Gespräch zu suchen. Lilo Nickolmann weiß, dass es wichtig ist, ein offenes Ohr zu haben. „Oft werden die Tierbesitzer dafür belächelt, dass sie um ein Tier trauern.“
Die Familie Nickolmann verarbeitet ihre Erlebnisse beim täglichen Spaziergang mit den eigenen Hunden. „Manche Situationen halten auch unsere Gedanken fest“, so die Tierbestatter und „darüber reden hilft, das Ganze zu verarbeiten“. Das ist auch ein Tipp, den Lilo Nickolmann an die Trauernden weitergibt. Denn nur, wer den Tod richtig verarbeitet, kann auch wieder nach vorne schauen. Und auch, wenn der Tod für die Familie etwas ganz Natürliches ist, wenn das eigene Tier stirbt, ist ihre Trauer genauso groß, wie bei jedem anderen Tierbesitzer auch.