Neviges. Männer sind eine Rarität. Zumindest beim Casting des Modemobils für die Modenschau bei der Seniorenmesse. Im Stadtteiltreff der AWo an der Wilhelmstraße waren auch hier die Männer in der absoluten Minderheit. Die beiden Einzelexemplare, die sich mit rund 25 Frauen als Seniorenmodel bewarben, waren jedoch voll engagiert.
Männer sind eine Rarität. Zumindest beim Casting des Modemobils für die Modenschau bei der Seniorenmesse. Im Stadtteiltreff der AWo an der Wilhelmstraße waren auch hier die Männer in der absoluten Minderheit. Die beiden Einzelexemplare, die sich mit rund 25 Frauen als Seniorenmodel bewarben, waren jedoch voll engagiert.
Manfred Steinhaus ist 63. Er zählt sich noch lange nicht zum alten Eisen. „Nur weil ich älter bin, muss ich ja nicht wie ein Opa rumlaufen.“ Daher interessiert ihn die Mode, die präsentiert wird, auch persönlich. Im vorigen Jahr war er bei der Modenschau auch mit dabei, allerdings als Zuschauer und das möchte er nun ändern. „Männer sind immer gesucht und heiß begehrte Objekte“, scherzt er. Und auch wenn er nicht die Idealmaße eines klassischen Models aufweist, ist er doch eine Top Besetzung. „Wir präsentieren sportliche Alltagsmode“, erklärt Beate Winklewsky vom Modemobil. „Wir haben in der Jury keine Heidi Klum und keinen Dieter Bohlen sitzen“, erläutert Norbert Maurer von der Stadt Velbert. Vielmehr geht es hier um Mode, in der man sich wohlfühlt und so sind auch die Bedingungen an die Models nicht so strikt, wie bei einer Castingagentur.
Da wirbt Norbert Maurer sogar noch dafür, ein zweites Stück Kuchen zu essen. Dennoch bleibt es den Kandidaten und Kandidatinnen nicht erspart, ihre Konfektionsgröße anzugeben. Immerhin soll die Kleidung bei der Modenschau ja auch sitzen. Zudem schießt Beate Winklewsky von jedem Teilnehmer ein Foto. „So kann ich das passende Outfit auswählen.“ Doch auch hier ist es nicht wie in der ganz großen Modewelt. Wenn das Outfit mal nicht gefällt, wird einfach getauscht. „Niemand soll sich beim Modeln eingezwängt fühlen“, ermutigt Winklewsky die Interessenten, mitzumachen. „Immerhin soll es den Models gut gehen, sie sollen strahlen und Freude vermitteln“, so Winklewsky. Geprobt wird erst am Schautag. Immerhin steht weniger die Perfektion denn der Spaß im Vordergrund.
Und Freude macht der Auftritt offensichtlich. Immerhin sind bei dem Casting auch drei „Wiederholungstäterinnen“ mit dabei. Eine von ihnen ist Hannelore Di Fraia. Das Alter sieht man der 63-Jährigen nicht an. Kein Wunder, hat sie sich stets mit Schönem durch ihren Beruf in der Kosmetikbranche auseinandergesetzt. Vor 15 Jahren packte sie das „Modelfieber“. „Es macht mir sehr viel Freude, Mode zu präsentieren.“
Wenn sie beispielsweise in einem Altersheim modelt sind es „die strahlenden Gesichter der Damen, die sich auf einmal total konzentrieren“, das ihr Freude bereitet. Doch ob große oder kleine Bühne, aufgeregt ist Hannelore Di Fraia immer noch bei jedem Auftritt: „Ich glaube das ist auch wichtig und gut so.“