Velbert. . Die Technischen Betriebe Velbert installieren ein Rettungspunktesystem: Verletzte sollen so besser gefunden werden können.

Es ist Wochenende, die Sonne scheint. Zu Hause vor den Fernseher? Undenkbar. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft? Genau das Richtige. Schnell führt der Weg in den Wald. An der nächsten Bank eine kleine Pause. Dann passiert es: Beim Aufstehen wird mir plötzlich schwarz vor Augen, ich verliere das Gleichgewicht und stürze. Mein Bein schmerzt gewaltig. Ich rufe per Handy den Notdienst. „Wo sind Sie denn?“ fragt die Stimme am anderen Ende der Leitung. Gute Frage, ich bin im Wald. Aber wo?

Situationen wie diese werden in Velbert bald der Vergangenheit angehören. Die Technischen Betriebe (TBV) erstellen zurzeit ein Rettungspunktesystem für das gesamte Stadtgebiet. Dieses Anliegen hat die AG 60+ der SPD vorgetragen. Eine Ortung mitten im Wald sei sehr schwer, und besonders in Notfällen könne jede Minute entscheidend sein. Jetzt kennzeichnen weiße Schilder mit einem roten Rand den jeweiligen Standort.

Ohne Handy geht es nicht

Angebracht werden diese hauptsächlich an Ruhebänken in Wäldern sowie in der Stadt. Ein Beispiel: F7-12 VE. Die erste Zahlen-Buchstabenkombination steht für das Planquadrat im Stadtplan. Die 12 ist die laufende Nummer innerhalb dieses Planquadrates und VE steht für Velbert.

Ganz Velbert ist also in Quadrate eingeteilt und jedes Quadrat wird noch mal durchnummeriert. „Viele Gebiete sind bereits in unser elektronisches System eingespeist. Diese Daten werden regelmäßig an die Feuerwehr weitergeleitet“, erklärt Ralph Güther, Vorstand der TBV. Ruft man dann die 112 und gibt den Standort, also die Zahlen und Buchstaben, durch, weiß die Feuerwehr sofort, von wo der Anruf erfolgt ist.

„Durch die Schilder haben wir einen ganz großen Vorteil. Wir können wesentlich schneller vor Ort sein und gleichzeitig entscheiden, mit welchem Fahrzeug wir fahren“, so der Leiter der Feuerwehr Velbert Wolfgang Kreggenwinkel. Bei Einsätzen im Wald wird dann schon im Vorfeld ein Geländefahrzeug gewählt. Anfahrtsskizzen beschleunigen den Vorgang noch mal.

Doch trotz des Einsatzes der TBV und Feuerwehr: Ohne Mobiltelefon läuft gar nichts. Bärbel Glaeske hält die Beschilderung für eine sehr gute Idee. Seit einem Unfall einer Freundin weiß sie, wie wichtig das mobile Telefon ist und hat immer eines in der Tasche. „Gerade tagsüber ist kaum jemand unterwegs. Die jungen Leute müssen ja arbeiten. Und wenn man dann nichts bei sich hat, kann es schlimm ausgehen“, so die 69-Jährige.

Doch bekanntlich hat man mit Handy nicht immer und überall Netzempfang, gerade in Waldgebieten. Die Telekom kann Entwarnung geben, die hat das gesamte Gebiet ausgeleuchtet und nimmt die Angst vor Funklöchern: Denn die gebe es hier nicht.