Neviges. Der Weg bis zur Realisierung war steinig, führte aber jetzt zum Ziel: Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Neviges errichtet auf ihrem Friedhof an der Siebeneicker Straße ein Kolumbarium. Der Grundstein dafür ist gelegt.

Der Weg bis zur Realisierung war steinig, führte aber jetzt zum Ziel: Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Neviges errichtet auf ihrem Friedhof an der Siebeneicker Straße ein Kolumbarium. Der Grundstein dafür ist gelegt. Vor mehr als zwei Jahren bereits beschäftigte sich der Bau- und Friedhofsausschuss der Gemeinde mit der „Steigerung der Attraktivität“ des Gräberfeldes. Es dauerte allerdings noch ein gutes halbes Jahr bis die Errichtung eines Kolumbariums ins Gespräch kam.

Einrichtungen angeschaut

Einer Wand, in der Urnen in Nischen beigesetzt werden können und die mit einer Platte verschlossen werden. „Wir haben uns in der Nachbarschaft vergleichbare Einrichtungen angeschaut“, erinnert der Bau- und Finanzkirchmeister der Gemeinde, Olaf Braß, an Informationsbesuche. Unter anderem in Velbert-Mitte auf dem evangelischen Friedhof Bahnhofstraße oder in Elberfeld auf dem Friedhof am Bredtchen. „Ästhetisch, theologisch korrekt und wirtschaftlich“, sollte die neue Form der Beerdigung in Neviges stattfinden, fasste Pfarrerin Stefanie Stute bei der Grundsteinlegung die Zielrichtung der Gemeinde zusammen. Ein würdevoller Ruheort der Verstorbenen wird nunmehr entstehen.

Bevor Pfarrerin Stute gemeinsam mit den übrigen Presbytern die Protokolle mit den entsprechenden Presbyteriumsbeschlüssen in die Kupferhülle gab, die in den Grundstein gelegt wurde, verlas sie noch eine Urkunde in der der Hebräerbrief zitiert wird: „Wir haben auf Erden keine bleibende Statt, sondern die künftige suchen wir. . .“ Die Bedeutung dieses Wortes werde dem Menschen auf dem Friedhof bewusst, griff Pfarrer Detlef Gruber das Thema auf. Oft bleibe eben nur ein Häufchen Asche. In anderen Kulturen seien zur Erinnerung an die Verstorbenen Mausoleen oder Pyramiden gebaut worden, erinnerte der Theologe und bat darum, den Blick über den Grundstein für das Kolumbarium hinaus zum Himmel zu richten. Jesus Christus sei auferstanden, um den Menschen den Weg ins himmlische Jerusalem zu bereiten. Doch der Weg dorthin sei allein der Glaube.

48 Grabstellen

Fast zehn Meter lang und zwei Meter hoch werden die beiden Wandelemente des Kolumbariums. 48 Grabstellen finden darin Platz. Rund 30 000 Euro wird das Bauwerk am hinteren Eingang des Friedhofs kosten. Einschließlich einer Bank, die zum Ruhen und Gedenken neben dem Kolumbarium einlädt.

Der Bedarf an Urnenbegräbnisstätten ist nach den Aussagen der Vertreter der ev.-reformierten Gemeinde in den vergangenen Jahren merklich gestiegen. Rund ein Drittel aller Begräbnisse sind heute Feuerbestattungen. Erste Anfragen nach einer letzten Ruhestätte in dem Kolumbarium hat es übrigens bei der Friedhofsverwaltung der Gemeinde schon gegeben.