Velbert. . A 44: Nächstes Jahr beginnen die Arbeiten an der Stadtgrenze. B 227 führt künftig als Brücke über die Autobahn. Der steht noch knackiger Fels im Weg
Größtenteils betreffen die Vorbereitungen und Bauarbeiten für den Autobahn-Neubauabschnitt der A 44 zwischen der A 3 (Autobahnkreuz Ratingen-Ost) und vor Ort der B 227 ausschließlich Ratinger und Heiligenhauser Terrain. Doch im nächsten Jahr – laut Zeitplan voraussichtlich ab Anfang April – tut sich was vor Ort. Dann nimmt der Landesbetrieb Straßen.NRW die Verknüpfung und Trassen-Fortführung an der Anschlussstelle Heiligenhaus-Hetterscheidt in Angriff.
Für Velberter Verhältnisse hat das Projekt das Kaliber einer Großbaustelle – für Jutta Swadlo ist es hingegen beileibe nicht die größte Herausforderung im Trassenverlauf des Lückenschlusses. Logistisch am aufwändigsten, so die Projektleiterin A 44 beim Ortstermin mit der WAZ, seien eindeutig die fünf großen Talbrücken. Eine neue Brücke – „ein Standardbauwerk in Spannbeton“ – mit Stützen und ca. 45 Metern Spannweite wird nächstes Jahr auch in der heutigen Lage der B 227 errichtet. Zu diesem Zweck wird die Bundesstraße dort erst einmal – jeweils zweispurig in beiden Richtungen – komplett gen Norden in Richtung des Birther Tunnels verlegt. Diese Umfahrung schafft den nötigen Spielraum für das Brückenbauwerk, das die BAB künftig überspannt.
Jede Menge Bodenaushub nötig
Die A 44 verläuft dann etwa acht Meter tiefer als die Bundesstraße: vierspurig zunächst zwischen Möbel Rehmann und den voluminösen Wasserbehältern der Stadtwerke Heiligenhaus hindurch ein Stück gen Süden und dann in einer leichten Kurve nach Westen – parallel zu der Hochspannungsleitung. In dem Bereich südlich der Velberter Straße ist allerdings in gewaltigem Umfang Bodenaushub erforderlich. Dieser kommt zum Großteil zwecks Ausgleichs und Verfüllung gleich auf die gegenüberliegende Seite: in das dortige Loch. Auf der Seite des Möbelhauses sieht die Planung eine Böschung vor; gegenüber unterhalb der Wasserbehälter ist eine kräftige Stützwand erforderlich. „Außerdem steht bei Rehmann knackiger Fels“, erzählt Streckenbauleiter Olaf Wüllner, „dem werden wir mit Felsmeißeln auf den Leib rücken.“
Beide BAB-Auf- und -Abfahrten liegen später – von der Anlage einem großen Ohr ähnelnd – nördlich der Bundesstraße, wo heute der Torso endet bzw. anfängt. Die Abfahrt aus Richtung Essen trifft künftig ziemlich genau in Höhe der Jet-Tankstelle auf die B 227.
Straßen.NRW will Vorkehrungen treffen, dass die Anschlussstelle Hetterscheidt weiterhin benutzbar und auch Möbel Rehmann immer erreichbar bleibt. „Die Botschaft an Velbert lautet: der Verkehr fließt größtenteils ungehindert“, verkündet Jutta Swadlo.
Der eigentliche Brückenbau wird etwa ein Jahr beanspruchen, die gesamte Anschlussstelle soll Olaf Wüllner zufolge Mitte 2015 fertig werden. Das gesamte Bauvolumen kostet incl. Rampen und Stützwand sechs Millionen Euro. Nach der Inbetriebnahme werden im Schnitt täglich 36 000 Kfz über die A 44 rollen; davon sind wohl etwa elf Prozent Schwerlastverkehr.