Kreis Mettmann. . In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat es auf den Straßen im Kreisgebiet 6204 Mal gekracht. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 120 Verkehrsunfälle bzw. 1,9 Prozent
Vorweg die gute Nachricht: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat es auf den Straßen im Kreisgebiet 6204 Mal gekracht. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 120 Verkehrsunfälle bzw. 1,9 Prozent. 2126 (minus 6,3 Prozent) dieser Unfälle waren meldepflichtig, weil zum Beispiel Alkohol oder Drogen eine Rolle spielten, Menschen verletzt wurden oder Fahrerflucht begangen wurde. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden nahmen allerdings um 1,9 Prozent auf 636 zu. Drei Menschen kamen ums Leben.
Hinsichtlich einer Prognose für das gesamte Jahr ist Thomas Decken zurückhaltend: „Wir können das natürlich nicht einfach mit zwei multiplizieren.“ Doch hofft der Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde Mettmann darauf, „wieder auf das Sicherheitsniveau der Jahre zuvor zu kommen“. Zur Erinnerung: In 2011 hatte es gegenüber 2010 10,2 Prozent mehr Unfälle mit Verletzten und außergewöhnlich viele, nämlich neun, Tote gegeben.
Grundsätzlich, so der diensterfahrene Polizeioberrat weiter im Gespräch mit der WAZ, gebe es bei den Unfällen keine Besonderheiten oder Auffälligkeiten. „Wir lassen uns allerdings noch etwas einfallen zu verstärkten Drogenkontrollen im Straßenverkehr“, kündigt er an. Erst kürzlich hat es hierzu eine Schwerpunkt-Aktion im benachbarten Wülfrath mit respektabler Trefferquote gegeben. „Offensichtlich hat die Droge Alkohol am Steuer überholt“, sagt Decken. Alkohol sei geächteter, das werde zunehmend akzeptiert. Allerdings werde prinzipiell nach wie vor viel geraucht, „und ob da was beigemischt ist, fällt ja kaum auf“. Jedoch sei Marihuana zum Beispiel auch zwei Wochen später mit Hilfe eines Urintests nachweisbar, lagere der Körper die entsprechenden Stoffe ab, etwa in den Haaren. Laut Thomas Decken sind die Polizei-Kontrollen im Verkehr recht effektiv: „Wir haben Leute, die sind darauf spezialisiert, besonders auch in puncto Vorselektion.“
Der Kreispolizei ist überdies daran gelegen, das Motorradfahren in der Region noch sicherer zu machen. Und zwar nicht nur durch Einsätze des bewährten Video-Krads. Analog zu den beiden Blitzer-Großaktionen, bei der Bürger zuletzt Standorte vorschlagen konnten, ist nunmehr eine Kampagne in Vorbereitung, bei der Bürger dazu aufgerufen werden, „notorische Raser“ zu melden. „Wir wollen an die Verbrecher im Verkehr ran, die sich grob verkehrswidrig und besonders rücksichtslos verhalten“, erklärt der Direktionsleiter. Und meint vor allem Verstöße gegen wichtige Verkehrsregeln wie das Missachten einer roten Ampel oder „wenn einer innerorts mit 70, 80 Sachen auf einen Fußgängerüberweg zurast, so dass die Leute zurückspringen müssen“.
Sollten diese Maßnahmen fruchten, dürften sich zwei Kennziffern bzw. Häufigkeitszahlen, die der oberste Behördenleiter schon häufig gerne genannt hat, noch weiter verbessern. So war im ersten Halbjahr das Risiko, hier im Kreisgebiet in einen Unfall verwickelt zu werden, um 21 Prozent niedriger als NRW-weit. Und das Risiko, dabei zu verunglücken, lag um 21,4 Prozent unter dem Landesschnitt.