Velbert. . Das neue Schuljahr hat just begonnen. Und so manche besorgte Mutter und manch kritischer Vater sorgt sich jetzt wieder darum, wie sicher eigentlich die eigens für die Kinder eingesetzten Bussen sind. Die WAZ hat deshalb nachgehakt.

Das neue Schuljahr hat just begonnen. Und so manche besorgte Mutter und manch kritischer Vater sorgt sich jetzt wieder darum, wie sicher eigentlich die eigens für die Kinder eingesetzten Bussen sind. Die WAZ hat deshalb nachgehakt.

„Man kann auf jeden Fall nicht nach dem äußeren Zustand gehen“, stellt Michaela Fonfara klar. „Wir hatten erst kürzlich einen solchen Fall, dass ein älterer Schulbus in einem augenscheinlich desolaten Zustand war. Die Kontrolle hat jedoch gezeigt, dass das Fahrzeug keinerlei Mängel hatte, die die Fahrsicherheit beeinträchtigten.“

Wirtschaftlichkeit zählt nicht allein

Nach Auskunft der Polizeihauptkommissarin, die beim Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde Mettmann den Fachbereich „Sonderverkehre“ leitet, machen sie und ihre Kollegen kreisweit in unregelmäßigen Abständen Schwerpunktkontrollen auf diesem Gebiet. Und das schon seit Jahren. Die letzte Beanstandung eines Schulbusses, den man im Kreissüden wegen abgefahrener Reifen gestoppt habe, liege auch schon etliche Zeit zurück, berichtet sie.

„Wir hatten noch keine Probleme mit von uns beauftragten Unternehmen und vor Ort noch nie einen Fall, in dem akute Sicherheitsgefahr bestanden hätte“, sagt Reinhard Mickenheim – und fügt hinzu: „Eigentlich seit Menschengedenken.“ In Velbert, so der stv. Leiter der Fachabteilung Bildung/Kultur/Sport, gebe es drei Transport-Arten. Die Schulbusse verkehrten wie Linienbusse morgens und mittags „quasi als ÖPNV-Lücken-Füller“. Die Stadt schreibe sie auf zwei Jahre EU-weit aus.

Lenk- und Ruhezeiten wichtig

Eine Voraussetzung für die Auftragserteilung sei, dass das Unternehmen einen Standort vor Ort oder in einer Nachbarstadt unterhalte. Grundsätzlich habe laut Vergabeordnung das wirtschaftlichste Angebot Priorität, jedoch seien in der Ausschreibung auch klare Qualitäten definiert. Bei der Ausschreibung mit dabei seien auch große Busse, die einzelne Klassen – hauptsächlich zum Schwimmen und zum Sport – chauffierten. Drittens setze man noch Kleinbusse und Taxen ein, wenn maximal acht oder neun bzw. nur einzelne Schüler abgeholt würden. Hierbei erfolge die Auftragsvergabe jährlich.

„Wenn Unregelmäßigkeiten bekannt werden, zum Beispiel ein unfreundlicher Fahrer, dann kontrollieren wir“, erzählt Mickenheim. „Wenn es Probleme gibt, dann ist es allerdings oft das Verhalten von Schülern während der Fahrt, das zuweilen alles andere als ideal ist.“

Ein waches Auge hat der Verkehrsdienst ebenfalls auf Reisebusse, die häufig auch für Klassenfahrten und Ausflüge gechartert werden. Michaela Fonfara hat dabei in nunmehr siebenjähriger Praxis folgende grundsätzliche Erfahrung gesammelt: „Die Reisebusse, die hier im Kreis Mettmann fahren, sind schon sehr sicher.“ Ihr jüngstes Beispiel einer Kontrolle: Von 34 Reisebussen hatte einer einen Nagel im Reifen, ein anderer einen Riss in der Windschutzscheibe und ein Fahrer hatte gegen festgelegte Lenk- und Ruhezeiten verstoßen.

Letzteres, so die 45-jährige Fachfrau, werde bei einer Polizei-Kontrolle immer überprüft. Ebenso die Verkehrstüchtigkeit. „Wir machen stets eine reine Sichtprüfung. Wir schauen genau nach dem technischen Zustand und kontrollieren die Ausrüstung. Aber ein TÜV sind wir natürlich nicht.“