Velbert. Die TBV sind im gesamten Velberter Stadtgebiet für 13 verschiedene Brunnenanlagen zuständig. Dem einen oder anderen älteren Exemplar wurde bereits für immer der Hahn abgedreht.
Früher waren sie in erster Linie als ein öffentlicher Ort der täglichen Wasserversorgung ein lebenswichtiger Treffpunkt für viele Menschen. Heute hingegen zieren sie zentrale Plätze, begeistern mit komplexen Wasserspielen und beleben die Innenstadt: Brunnenanlagen. Auch die Stadt Velbert verfügt über solche Anlagen – in den drei Bezirken Neviges, Langenberg und Velbert-Mitte sind es insgesamt 13 an der Zahl.
„Ich war selbst erstaunt, wie viele unterschiedliche Brunnen und Wasserspender wir eigentlich hier haben“, bekennt Bernd Wieneck, Geschäftsbereichleiter Verkehr, Entwässerung und Abfallwirtschaft bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV). Er und sein Team sind das ganze Jahr über für die Instandhaltung, Wartung, Überprüfung und Reinigung dieser Anlagen verantwortlich.
In den Wintermonaten werden die Brunnen mit Ausnahme des Wasserbeckens „Am Offers“ nicht betrieben und trockengelegt – „aufgrund möglicher Frostschäden“, berichtet Wieneck. Im Sommer gilt es, die Brunnen zu reinigen und Reparaturen an bau- und maschinentechnischen Anlagenteilen vorzunehmen. „Da nicht alle Systeme an die Frischwasserleitung angeschlossen sind, müssen wir in den Sommermonaten außerdem auch ganz besonders darauf achten, dass die Pumpen nicht trockenlaufen“, fügt der Geschäftsbereichleiter hinzu.
Aufgrund ihrer Altersstruktur befinden sich die Brunnenanlagen in sehr unterschiedlichen Zuständen. So wurden der Betrieb der Brunnenanlage in der Bahnhofstraße 8 und der des Gießerbrunnens auf dem Europaplatz am Forum Niederberg aufgrund schlechter baulicher Verfassung, Unterhaltungsrückständen und zu hohen Finanzierungskosten eingestellt. „Der Brunnen Am roten Schirm ist schon seit mindestens zehn Jahren nicht mehr in Betrieb“, erinnert sich Wieneck.
Großer Beliebtheit dagegen erfreut sich der Wasserspielplatz im Herminghauspark. Die Betriebskosten schlagen mit rund 9500 Euro pro Jahr zu Buche. „Hier sind die Kontrollen besonders aufwändig, da viele Einzelteile vorhanden sind. Außerdem spielen Kinder mit den Geräten, da sollte sich niemand verletzen“, erklärt Wieneck. Auch die Brunnenanlage am Offersplatz entpuppte sich als kostenintensiv: Hier werden alljährlich knapp 11 000 Euro fällig. Die teuerste Anlage, nämlich die Spielschlange inklusive Kugelbrunnen am Friedrich-Karrenberg-Platz, kostet die Technischen Betriebe im Jahr rund 13 000 Euro.
Rechnet man die Betriebskosten aller Brunnenanlagen in Velbert-Mitte, Langenberg und Neviges zusammen, kommt man pro Jahr auf einen Betrag von rund 65 000 Euro. Im Vergleich: Vor vier Jahren beliefen sich die Kosten noch auf rund 75 000 Euro. „Manche Jugendliche erlauben sich einen teuren Scherz und schütten Waschpulver in die Brunnen. Das müssen wir natürlich wieder entsprechend säubern“, berichtet der Geschäftsbereichleiter.
Und wie sieht es mit eventuellen neuen Planungen für die Zukunft aus? „Momentan erarbeiten wir Vorentwürfe für eine Umgestaltung und Erneuerung des Nevigeser Brunnens Im Orth. Neben der alten Brunnenanlage soll dort auch der gesamte umliegende Platz verschönert werden. Doch noch gilt es zu klären, ob das Projekt realisierbar und überhaupt finanzierbar ist“, bremst Wieneck.