Velbert. Wucherndes Unkraut, stinkende Hundehaufen, wilde Müllkippen: Es gibt so einiges, worüber man sich als Bürger einer Stadt aufregen kann.
. Wucherndes Unkraut, stinkende Hundehaufen, wilde Müllkippen: Es gibt so einiges, worüber man sich als Bürger einer Stadt aufregen kann. Was dem einen oder anderen fehlt, ist die passende Anlaufstelle für seinen Unmut. Ein auf der CeBIT-Messe im letzten Jahr vorgestellter Internetservice hat dies sogar als Marktlücke entdeckt und bietet unter dem Domänennamen „Mängelmelder.de“ den Städten Software-Plattformen zur Integration auf ihrer Homepage an, über die Bürger ihren Ärger loswerden können. „Städte wie Dormagen oder Langenhagen nutzen unsere Software, mit der Bürger gezielt auf einer Karte markieren können, an welcher Stelle sie Missstände entdeckt haben,“ erläutert Sven Mayer, Angestellter des Anbieters.
Velbert braucht erst gar keine Softwarelösung einzukaufen, sondern bietet schon seit einiger Zeit auf der Homepage unter der Rubrik „Ideen- und Beschwerdemanagement“ ein Onlineformular an, das die Einwohner nutzen können, um Beschwerden loszuwerden. „Im letzten Jahr hatten wir zirka 250 Eingaben“, weiß der stellvertretende Stadtsprecher Christian Frege zu berichten, „die inhaltliche Bandbreite reicht vom nicht mehr lesbaren Verkehrszeichen bis zum ungekippten Zaun.“ Wer nicht so internetaffin ist, kann die Zentrale Beschwerdestelle auch unter 02051/262209 direkt kontaktieren. Und wer sich mit seiner Beschwerde lieber gleich an den ersten Bürger der Stadt wenden will, kann dies bei den Bürgermeistersprechstunden tun, die Stefan Freitag kurz nach seiner Amtsübernahme eingeführt hat. „Sie finden von April bis September pro Stadtbezirk zweimal an zentralen Plätzen, in der Stadtmitte auf dem Rathausplatz, statt“, zählt Frege auf. „Bei den Sprechstunden stehen zumeist neben dem Bürgermeister und seinem Pressesprecher ein TBV-Mitarbeiter, jemand vom Ordnungsamt und Stadtmitarbeiterin Nicole Fabig für Anfragen zur Verfügung“, ergänzt Frank Bredtmann. Der Leiter des Bürgermeisterbüros: „So können viele Anfragen gleich schon vor Ort geklärt werden.“ Dinge, die sich nicht gleich regeln lassen, werden in einem Erfassungsbogen notiert und nach einer Prüfung an die zuständigen Stellen weitergeleitet. „Anschließend werden die Bürger von uns informiert, wie mit ihrer Beschwerde weiter umgegangen wurde.“ Beide Anlaufpunkte der Stadt werden aber nicht nur zum Meckern, sondern auch für Ideen und Anregungen eifrig genutzt. Die nächste Bürgermeistersprechstunde findet am 10. August (von 10 - 12 Uhr) in Velbert-Mitte auf dem Markt vor dem Rathaus statt.
Was man weiß, kann man ändern
Anregungen, aber natürlich auch Beschwerden nimmt zudem das Servicecenter der Technischen Betriebe Velbert (TBV) an, sogar eine ganze Menge. „Wir haben mittlerweile über 25 000 Anrufe pro Jahr“, erzählt Irmgard Olberding, die neben vielen anderen Dingen auch fürs Beschwerdemanagement zuständig ist. Fünf gut geschulte Mitarbeiter stehen zur Verfügung, um Klagen und Anregungen von Bürgen aufzunehmen, die sich um Themenbereiche wie Abfall, Winterdienst, Straßenreinigung, Grünflächen oder auch Spielplätze drehen. Im Servicebüro freut man sich sogar, wenn Missstände angeprangert werden: „Was man nicht weiß, kann man nicht ändern“, findet die Beschwerdemanagerin.
Darum schaltet das Servicecenter bereits seit einiger Zeit auch Anzeigen, die durch witzige Sprüche dazu anregen sollen, z. B. wilde Müllkippen oder anderen herumliegenden Unrat unter 02051/262626 zu melden. Auch diese Beschwerden werden aufgenommen oder Anrufer direkt an entsprechende Ansprechpartner weitervermittelt. Denn: „Der direkte Weg ist immer der Beste“, ist Irmgard Olberding überzeugt.