Neviges.. Zum Tag des offenen Bauernhofes hatte die Nevigeser Landjugend auf das Gut Lpkesberg des Landwirtes Bredtmann eingeladen. Trotz Regen folgten zahlreiche Besucher der Einladung.
Wer geglaubt hatte, der Tag des offenen Hofes auf dem Naturlandbetrieb Bredtmann falle sprichwörtlich ins Wasser, der lag gründlich daneben. Die Landjugend und ihre Helfer waren bestens gewappnet. Doch die zahlreichen Besucher, Groß und Klein gleichermaßen, standen den Veranstaltern vom Nevigeser Ortsverein der Landjugend sowie den Landfrauen aus der gesamten Stadt sowie dem gastgebenden Gut Lüpkesberg in nichts nach. Gummistiefel, Regenjacke, Schirm. „So sind wir Nevigeser.“ Für Nachbarin Claudia Kaufmann war klar, dass das Wetter niemanden abhalten würde. „Aber die Landjugend hat auch gute Werbung gemacht“, schwärmt die Nevigeserin und beschreibt die riesige Strohpuppe, die am Abzweig Dillenberger Weg zu sehen war.
„Hier wird Nachbarschaftsnähe groß geschrieben, man hat Zeit füreinander.“ Während Kaufmann gerade ihren Kuchen genießt, schwärmt sie vom Hof, vom leckeren Grillgut, dem schmackhaften Salat und den Steaks. Auch Ingrid Murach lässt es sich gerade in der riesigen Scheune gut gehen. Sie selbst züchtet Schafe und freut sich auf den Austausch. „Hier trifft man Kollegen und viele Bekannte. Es ist toll, dass es immer andere Höfe sind, die beim Tag der offenen Tür vorgestellt werden.“ Die Nevigeserin ist begeistert: „So lernt die Öffentlichkeit das Landleben, und wie ein Bauernhof funktioniert, besser kennen.“
Gleich nebenan sitzt das Ehepaar Knab aus Wülfrath. Beide sind ebenfalls vom Fach. „Es ist immer schön, andere Landwirte zu treffen.“ Martin Knab war selbst früher in der Landjugend. „Wir hatten meistens gleichzeitig Freizeit, so war’s einfacher“. Viele Jugendliche hatten und haben Landwirte als Eltern. Doch in der Landjugend gibt es nicht nur Jugendliche aus der Landwirtschaft. Gerade hier in der Nähe der umliegenden Städte sind viele Mitglieder in ganz anderen Berufen zu Hause.
Hausherr Friedrich Bredtmann läuft durch die Scheune, begrüßt viele Besucher mit Handschlag. Auch er wundert sich, wie viel hier los ist. „Selbst die Hühner sind im Stall verschwunden.“ Draußen reiten Kinder auf den Ponys „Arina“ und „Draggi“, streicheln Ziegen und Zwergponys im Streichelzoo, melken eine „Kunstkuh“ und toben in der überdachten Strohburg. Hofrallye, Kinderschminken, Malen und „Fühlkisten“ gehören ebenso zum Angebot. Neben dem leiblichen Wohl ist vor allem für ausreichend Beschäftigung gesorgt. Anastasia (5) und Laura (7) probieren die „Fühlkisten“ gleich aus: „Ich spüre etwas Rundes, so was Eckiges, ich fühle hier Stroh, hier einen Stein“.
Wer will, kann sich ausreichend informieren. Neben der Scheune sind verschiedene Getreide in vollem Fruchtstand mit dem jeweiligen Namen ausgestellt, auf dem Hof stehen die Landwirtschaftsmaschinen und Trecker. „Bubi Tielmann ist mit seiner Frau auf seinem Oldtimertrecker aus Wuppertal hierher gefahren“, verrät Friedrich Bredtmann. Man kennt sich. Gegen Ende des Tages ist der gesamte Kuchen verkauft, auch der Grill ist „geplündert“. Immer noch regnet es. Gestört hat es aber niemanden.