Velbert. . Die Gerüchte um eine Schließung des Opel-Werks in Bochum reißen nicht ab – und manch einer befürchtet dadurch einen Imageschaden für die Marke Opel. Die WAZ wollte wissen, ob das drohende Aus für die Fertigung des Astra im Ruhrgebiet auch bei den Velberter Opel-Käufern und -Fans ein Gesprächsthema ist.
Die Gerüchte um eine Schließung des Opel-Werks in Bochum reißen nicht ab – und manch einer befürchtet dadurch einen Imageschaden für die Marke Opel. Die WAZ wollte wissen, ob das drohende Aus für die Fertigung des Astra im Ruhrgebiet auch bei den Velberter Opelkäufern und beim Opel-Fanclub ein Gesprächsthema ist.
„Immer mal wieder“, erklärt Uwe Richter, Geschäftsführer bei Opel Huppert, werde er von Kunden auf das Thema angesprochen. „Wir müssen dann klarstellen, dass wir nur Händler sind und keinerlei Einfluss auf die Firmenpolitik haben.“ Man habe gute Produkte, „aber das wird leider immer wieder überdeckt durch die Unsicherheiten“. Letztere allerdings seien bei Opel nichts Neues: „Die Gerüchte machen es nicht einfacher, aber das ist ja schon seit längerem so.“
Dabei sei es das größte Kapital von Opel, „dass es eine treue Kundschaft gibt“, erklärt der Huppert-Geschäftsführer. Von denen sage keiner: Wegen Bochum kaufe ich jetzt keinen Opel mehr. Als Opelhändler könne man aber allein davon nicht leben. Denn aufs Image der Marke, hat Uwe Richter festgestellt, würden sich die langjährigen Unsicherheiten und Gerüchte um das Bochumer Werk schon negativ auswirken: „Leider!“
Ein Thema ist das drohende Aus für das Werk in Bochum auch beim „Opel Custom Team Velbert“. „Klar, man macht sich seine Gedanken darüber“, sagt der Club-Vorsitzende Thomas Lukas. Der Opel-Liebhaber ist in der Industriemontage tätig. „Allein wie viele Arbeitsplätze da dranhängen, das kriege ich ja in erster Front mit“, sagt er. „Ich habe den Auszug aus dem Werk Zwei schon mitgemacht, weil Opel damals ein Kunde von uns war.“
Seiner Liebe zum Opel-Fahrzeug tut das alles aber keinen Abbruch: „Die Fahrzeuge haben mir zugesagt, und ich habe sie gekauft.“ Über die Jahre sei dann die Markenverbundenheit entstanden. „Ich bin überzeugter Opel-Fahrer und werde auch weiterhin einen Opel fahren – aber mit Sicherheit wird mein nächster kein Neuwagen sein.“ Dafür ist Thomas Lukas auch viel zu sehr Bastler. „Ich habe zurzeit ein uraltes Kadett-Cabrio in der Halle stehen. Das habe ich total zerlegt und baue es mir jetzt wieder zusammen.“
Im Velberter Opel-Club, der 2005 von vier überzeugten Opelfahrern gegründet wurde, werde über die derzeitige Politik von General Motors natürlich auch diskutiert. Bei den letzten Schließungsgerüchten habe man sogar Solidarität gezeigt und sei nach Rüsselsheim gefahren, um zu demonstrieren.
Allerdings stünde im Club eigentlich anderes im Vordergrund – wie die großen, deutschlandweiten Treffen von Opel-Fans. „Da sind bis zu 20 000 Fahrzeuge dabei – ein absolutes Mega-Event und ein Muss für jeden, der in der Szene unterwegs ist.“ Dort treffe man auch Gleichgesinnte. „Ein bisschen“, sinniert Lukas, „richtet man schon sein Leben an der Marke aus.“