Geschäftsleute: Vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr reichen aus. Keine längere Einkaufszeit gewünscht

Mit dem Start der rot-grünen Koalitionsgespräche plant die Regierung auch eine Neufassung des Ladenschlussgesetzes. Während die Öffnungszeiten unangetastet bleiben sollen, steht eine Reduzierung der verkaufsoffenen Sonntage auf der Agenda. Zudem sollen sie zukünftig möglichst an ein konkretes Ereignis, etwa an eine Kirmes gekoppelt werden. Die WAZ fragte Händler vor Ort nach ihrer Meinung zu den Öffnungszeiten.

Zufrieden mit den vier verkaufsoffenen Sonntagen, die es in Velbert zurzeit gibt, ist Ralf Klingenhagen, Inhaber des Bekleidungsgeschäfts Skyline. „Vier Sonntage reichen für Velbert, es sollten aber auch in den anderen Städten nicht mehr sein.“ Darüber hinaus würde er sich einheitliche Öffnungszeiten für alle Geschäfte wünschen. Einen Wunsch für geänderte Öffnungszeiten hätte Kundin Ursula Nienburg: „Ich bin Rentnerin und würde mir wünschen, dass die Geschäfte alle nicht erst um zehn Uhr auf machen. Ich bin immer schon viel früher unterwegs. Noch länger brauchen sie nicht zu öffnen, es reicht, um sein Geld auszugeben.“ Michael Rexhausen vom gleichnamigen Herrenausstatter würden sogar zwei verkaufsoffene Sonntage reichen. „An diesen Tagen bieten die Geschäfte überall Prozentaktionen an und die Verkäuferinnen müssen bezahlt werden, so dass ich an diesen Tagen noch Geld dabei getan habe.“ Auch von einem langem Freitag oder einem Samstag, der länger als sein Geschäftsschluss um 16 Uhr geht, hält er nichts. „Ich meine, dass die Zeiten zum Einkaufen reichen.“ Auch in Bezug auf das geplante Einkaufszentrum ist er skeptisch: „Ich frag’ mich, wo die 15000 Besucher herkommen sollen, die von den Verantwortlichen dafür eingeplant werden.“ Er ist froh, sich nicht mehr überlegen zu müssen, ob er zukünftig seine Öffnungszeiten an dieses anpassen muss. „Da muss sich mein Sohn drum kümmern, ich bin dann in Rente.“

Jennifer Hüllstrung, Mitarbeiterin von Intersport Klose, findet den rot-grünen Vorstoß, dass verkaufsoffene Sonntage nach Möglichkeit an Stadtereignisse gekoppelt werden sollen, begrüßenswert. „Wenn verkaufsoffene Sonntage z.B. mit einer Kirmes verbunden sind, belebt das die Stadt.“ Die vier freien Sonntage in Velbert sind ihrer Meinung nach genug. „Allerdings sollte mehr darauf geachtet werden, dass diese Termine sich nicht mit anderen verkaufsoffenen Sonntagen in Nachbarstädten wie Düsseldorf oder Essen decken. Länger aufzulassen, wäre auch an diesen Tagen gar nicht möglich, weil die Stadt die Kunden um Punkt 18 Uhr mit ihren Kehrmaschinen vertreibt.“ Dass der Sportausstatter samstags bis 18 Uhr geöffnet hat, findet sie eine schöne Sache. „Ich denke, dass reicht aus, um was erledigt zu kriegen.“