Velbert. . Die Velberter Sängerin Wanda Kay veröffentlicht bald ein neues Album. Comedy gehört auch zu ihrem Repertoire.
Am alten Nevigeser Bahnhof fährt ein weißes Auto vor. An beiden Seiten die Aufschrift „Wanda Kay“. Beschwingt und lächelnd steigt die Sängerin aus. „Mein Vater hat hier ‘79 bis ‘80 die Gaststätte geführt und mit acht Jahren bin ich hier zum ersten Mal aufgetreten“, sagt die 41-Jährige.
„Zum lustigen Bahnhofstreff“ hieß die Gaststätte, bei der die Gäste auf Toilettenschüsseln statt Stühlen Platz nahmen und Talkshows zum Programm gehörten. Mit ihrer Familie wohnte Wanda Kay, bürgerliche Tanja Leiendecker, direkt über der Wirtschaft.
Schlager waren der Initialschuss für ihre Gesangskarriere. Vater Gerhard trat damit auf, sie begleitete ihn. Soul, Swing, Rock- und Pop-Cover kamen dazu: „Ich bin ein 80er Jahre Kind. Cher und Bette Midler finde ich toll.“ Mit zwölf gründete sie mit zwei anderen Mädchen die Band „Popcorn Girls“, trat bei Talentwettbewerben auf. „Stämmig wie ich bin, wurde ich zuerst ausgelacht. Nach zwei bis drei Tönen war das Lachen dann aber weg“, sagt die ehemals jüngste Karnevalsprinzessin im Rheinland.
„Ich brauche die Bühne, ich liebe die Bühne“
Gegen den Wunsch der Mutter hat sie keine Ausbildung gemacht: „Ich brauche die Bühne, ich liebe die Bühne. Sie ist mein Leben. Ich bin froh, meinen eigenen Weg gegangen zu sein“.
Von ihrer Musik kann Kay leben, seitdem sie ihre bundesweiten Auftritte in Theatern, auf Galas, Stadtfesten, Travestie-Revuen oder Hochzeiten mit Model-Jobs, Schauspielerei bei Musicals und Krimi-Dinners und Moderationen kombiniert. Ihr Traumduettpartner ist Howard Carpendale und auch auf der Ballermann-Insel ist sie aufgetreten, sagt aber lachend und mit Nachdruck: „Das bin ich nicht. Nie mehr Mallorca.“
Kay weitet ihr Repertoire aus. „Dick im Geschäft“ heißt ihre mit Liedern gespickte Comedy-Show. „Mein Baby“ nennt sie sie und möchte damit am Liebsten noch dieses Jahr auf Tour gehen: „Es geht darin um die Niederlagen, die ich in meinem Leben erlebt habe. Man muss über sich selbst lachen können“. Auch ihr Aufritt bei der Fernsehsendung „Supertalent“ aus dem Jahr 2009 gehört dazu. Jurymitglied Dieter Bohlen attestierte ihr, dass sie keine Persönlichkeit habe. „Eigentlich hat er mir nur einen Gefallen getan“, sagt Kay. „Ich habe mich danach auf mich fokussiert, meine Solokarriere begonnen und bin damit sehr glücklich“ .
Im Juni soll ihr zweites Soloalbum „Stark“ erscheinen. Die meisten Liedtexte hat sie selbst geschrieben, will damit ihr Publikum ansprechen und bewegen, Mut machen. „Herzschmerz mag ich als Thema nicht so“, sagt Kay. Die Frau an ihrer Seite heißt seit vier Jahren Christina, seit drei Jahren sind sie verheiratet, wohnen in Meerbusch. Kays Karriere-Wünsche sind bodenständig: „Ich seh’ mich nicht mit einem Nummer-Eins-Hit. Ich will lieber gleichbleibend gut sein. Ich bin immer eine Diva zum Anfassen gewesen.“