Langenberg. . Auf vielfachen Wunsch ließ Günter Seekatz jetzt in der Galerie Larose ein Landschaftsbild vor den Besuchern entstehen.
Schicht um Schicht füllt sich die Leinwand. Große Pinsel, kleine Pinsel. Hier ein Klecks Farbe, dort ein Strich, dann der Einsatz des Spachtels. Vom Weiß ist schon bald nichts mehr zu sehen – die Toskana nimmt immer mehr Form und Farbe an.
Einmal im Monat laden Günter Seekatz und Roswitha Lappe zum Malen, zum Restaurieren und Rahmen alter Bilder oder einfach nur zum fachlichen Austausch ein. In der Galerie „Larose“ an der Mühlenstraße 4 steht der Kunstmaler dann für Gespräche und kleinere Arbeiten zur Verfügung. Auf vielfachen Wunsch einiger Besucher zeigt er heute die Entstehung eines Bildes. Angefangen bei der Grundierung, über Hintergrund, Hauptmotiv bis hin zu Farb- und Lichtreflexen.
Vor dem in Langenberg geborenen Künstler entsteht gerade eine neue Landschaft. Während sein Werkzeug übers Bild tupft, streicht oder es nur leicht berührt, erzählt der Maler worauf man zu achten hat, denn „Öl ist nicht gleich Öl, Rot z. B. kann bis zu einer Woche brauchen, um getrocknet zu sein“. Dann zeigt er seine Trockenpaste, die ihm schnelleres Arbeiten ermöglicht.
Edelgart Debus aus Langenhorst schaut ihm begeistert zu. Sie hat selbst früher gemalt, spricht bescheiden von einem Versuch. „So einfach ist es dann doch nicht“ lächelt sie. Hannelore Hoffmann verfolgt ebenfalls die Handbewegungen des Künstlers. Auch sie malt. Ist gekommen, um dazu zu lernen. Auch sie bleibt bescheiden, bislang male sie nur für sich selbst.
Die Inhaberin der Galerie „Larose“ bedient zwischendurch im Geschäft, kommt wieder zurück mit Getränken, die sie verteilt. Die Sonne strahlt durch die Fenster, eine heimelige Atmosphäre mit interessanten Fachgesprächen zwischen all den Büchern und Kunstwerken. Frau Hoffmann pflichtet Seekatz bei, dass eine einfache Palette viel zu klein zum Arbeiten sei, „man muss sich doch dabei bewegen können.“
Nachdem der Hintergrund des Bildes fertig ist, kommen nun Strich für Strich die typischen Zypressen in die Mitte des Bildes, umsäumen ein weißes Gebäude, welches später noch Licht und Schatten reflektieren wird. Während Günter Seekatz malt, tauchen er und die Langenhorsterin in ein Gespräch über Aquarell ab. „Die Technik ist schwerer“ weiß der Künstler, „Öl kann man immer mal korrigieren.“ Währenddessen schwingt er seinen Malstock.
Ein Essener Gast, der mehr zufällig in dem Kreis landet, teilt verschmitzt mit, er könne nichts mehr dazu lernen, er sei über sieben Jahre lang mit einer Künstlerin zusammen gewesen. Trotzdem schaut er zu, unterhält sich. Und als das Gespräch auf den Malstock kommt, lernt auch er noch dazu. „Sogar Rembrandt hatte schon einen Malstock“ erzählt Seekatz, „viele Künstler bedienen sich seiner“.
Das Landschaftsgemälde erhält derweil Tiefe, Schattierungen und Lebendigkeit. Blaue Blüten und roter Klatschmohn schmücken den Vordergrund, ein Weg schlängelt sich vom Haus aus dem Betrachter entgegen. Nach knapp zwei Stunden ist das Bild beinahe fertig.
Wenn es getrocknet ist, verleiht ihm Günter Seekatz die letzte Schliffe, Schattierungen, Lichtreflexe. Und zuletzt folgt schließlich seine berühmte Signatur: „G. Seekatz.“