Velbert. . Wenn der Drahtesel nach der Winterpause aus dem Keller gekramt wird, gibt es vor der ersten Fahrt ins Grüne einiges zu beachten.

Bei schönem Wetter sieht man sie wieder auf den Straßen und Wegen in Velbert: Die Zweiradfahrer sind auf dem Vormarsch. Wer beim ersten Sonnenschein sein Fahrrad wieder aus Garage oder Keller kramt, sollte vor der ersten Fahrt den technischen Zustand seines Drahtesels dringend überprüfen.

„Als Erstes natürlich die Bremsen prüfen. Die Bremsen sollte man nachstellen und sich die Bremsklötze genau betrachten“, rät Christian Tüller, Mit-Geschäftsführer der gleichnamigen Fahrradhandlung. „Der Verschleiß der Bremsklötze beschleunigt sich durch Feuchtigkeit. Bei Regen bleiben Dreck und Schmutz am Rad hängen, das wirkt dann wie ein Schleifmittel und nutzt die Klötze stärker ab.“

Durch langes Stehen des Fahrrades könnten die Reifen leiden. Hier drohen poröse Stellen. Wenn der Reifen unförmig ist oder sich beim Aufpumpen Risse bilden, ist er nicht mehr zu gebrauchen. Auch ein Helm hält nicht ewig: „Nach fünf bis sechs Jahren sollte man diesen ersetzen, weil er dann verhärtet ist“, erklärt Tüller. Daneben können die Schalthebel verharzen. „Einen verharzten Schalthebel erkennt man daran, dass die Schaltung ins Leere läuft und man keinen Widerstand mehr spürt“, erklärt Christian Tüller.

ADFC rät dazu, die Beleuchtung zu überprüfen

Der Kreisverband Mettmann des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) rät zudem, die Beleuchtung des Fahrrades zu überprüfen. Gemäß Straßenverkehrsordnung sind diverse Leuchten und Reflektoren am Fahrrad anzubringen. So muss vorne am Fahrrad ein Scheinwerfer und ein weißer Reflektor angebracht werden, hinten ein Rücklicht sowie zwei rote Reflektoren. In die Speichen gehören zwei oder mehr gelbe Reflektoren oder ein weißer Reflektorring. Nicht zuletzt müssen an den Pedalen nach vorne und hinten wirkende Reflektoren angebracht sein. Ausnahmen von diesen Regeln bestehen nur für Rennräder. Der ADFC weist darauf hin, bei Reflektoren auf das Prüfzeichen des KBA zu achten. Dieses ist erkennbar an einer Wellenlinie, dem Buchstaben „K“ und einer zwei- bis fünfstelligen Zahl.

Zum Abschluss des Frühjahrs-Checks ist es ratsam, noch einmal alle Schrauben festziehen und die Schmiere auf der Fahrradkette zu überprüfen – dann steht der Radtour, beispielsweise auf dem Panorama-Radweg, nichts mehr im Weg.

„Der Radweg beschert uns viel Kundschaft“, erläutert Tüller und zeigt auf etliche Felgen, die unter der Decke hängen. „Das sind Ersatzteile. Gerade am Wochenende ist auf dem Radweg viel los.“ Da käme es des Öfteren zu kleineren Unfällen.

Ein Sachschaden wie ein verbeultes Rad nach einem Zusammenstoß auf dem Radweg ist vergleichsweise harmlos gegenüber den vielen Verletzungen, die sich Fahrradfahrer im Straßenverkehr zuziehen. Die Unfallstatistik der Polizei Mettmann zählte für den Kreis allein im Jahr 2011 386 im Verkehr verletzte Radfahrer, zwei starben. Bei fast 30 Prozent aller Verkehrsunfällen mit Personenschäden waren Fahrradfahrer beteiligt.

Daher rät auch die Polizei zu einem gründlichen Sicherheitscheck. Neben einem Fahrradhelm sollte man sich möglichst auffallend kleiden. „Sorgen Sie dafür, dass Sie als Radfahrer gesehen werden, denn die anderen Verkehrsteilnehmer haben Sie in der Winterzeit nicht vermisst.“