Velbert. Der technische Begleiter bietet viele Möglichkeiten – aber auch viele tückische Gefahren. Andreas Adelberger, Leiter der Velberter Zweigstelle der Verbraucherzentrale NRW, erklärt WAZ-Volontär Daniel Duhrim Gespräch die verführerische Welt der Smartphones.

„Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“ Und das Smartphone auch nicht. Die Mini-Computer im Handy-Format sind auf dem Weg, zur Selbstverständlichkeit zu werden. Der technische Begleiter bietet viele Möglichkeiten – aber auch viele tückische Gefahren. Andreas Adelberger, Leiter der Velberter Zweigstelle der Verbraucherzentrale NRW, erklärt WAZ-Volontär Daniel Duhr im Gespräch die verführerische Welt der Smartphones.

Abofallen, 24 Stunden am Tag online, undurchsichtige Rechnungen, böse Überraschungen – kommt das Smartphone vom Teufel?

Nein. Smartphones bietet viele tolle Möglichkeiten. Aber man muss wissen, was ist eigentlich ein Smartphone und was macht es?

Die Technik ist mit einem simplen Handy nicht mehr zu vergleichen?

Nein, Smartphones sind kleine Computer. Man sollte die grundlegende Technik begreifen. Dann kann man sich auch leichter vorstellen, wo die Gefahren lauern – ähnlich wie bei Computern.

Wenn ich mich entsprechend informiert und zum Kauf eines Smartphones entschlossen habe, worauf muss ich achten?

Die Wahl des Tarifs ist immens wichtig. Es muss wegen der Internetnutzung ein Datentarif sein, falls viel gesurft wird, eine so genannte Flatrate.

Aber Flatrate ist nicht gleich Flatrate, oder?

Sie unterscheiden sich beim Datenvolumen. Je nach Wahl wird die Verbindungsgeschwindigkeit ab einer gewissen Datenmenge pro Monat langsamer. Da muss man sich fragen: Surfe ich regelmäßig, oder bin ich nur gelegentlich online?

Das Handy ist gekauft, der richtige Tarif gewählt. Und ohne etwas machen zu müssen, habe ich etliche Programme auf meinem Smartphone. Wie zuvorkommend…

Zuvorkommend? Eher mit Vorsicht zu genießen. Diese Programme oder Anwendungen, „Apps“ genannt, sollte man mit Bedacht nutzen.

Worauf muss ich bei Apps achten?

Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Apps. Die kostenpflichtigen kosten Geld, logisch. Aber da weiß ich, was sie kosten und was sie leisten. Das ist ok.

Und die kostenlosen?

Die sind leider manchmal nur vermeintlich kostenlos. Es können – sozusagen Huckepack – Abofallen lauern. Dann geht der Ärger los und die Kosten gehen in die Höhe.

Aber es gibt doch auch eine ganze Reihe seriöser und tatsächlich kostenloser Apps?

Ja, die gibt es. Große, namhafte Anbieter sind häufig seriös. Sicherheit bietet ein Blick in die Bewertungen der Nutzer. Wenn viele Nutzer zufrieden sind, ist die Wahrscheinlichkeit gering, in eine Falle zu laufen. Die Nutzer sind am schnellsten mit ihren Erfahrungen.

E-Mails, Kontakte, soziale Netzwerke – auf Smartphones sind viele private Daten gespeichert. Wie schütze ich diese?

Ganz wichtig ist bei den Berührungsbildschirmen natürlich die Tastensperre. Zusätzlich sollte man sich durch eine PIN-Nummer vor Fremdgebrauch schützen.

Was mache ich, wenn ich mein Smartphone verliere oder es geklaut wird?

Es gibt Programme, mit denen kann man seine Daten in so einem Fall von seinem PC aus fernlöschen.

Viele nutzen ihr Smartphone als Navigationsgerät. Worauf muss man dabei achten?

Dafür muss man die GPS-Funktion aktivieren. Das sollte man nur machen, wenn man es wirklich nutzt. Man weiß ja nie, wem man seinen Standort so preisgibt.

Gleiches gilt für die WLAN- und Bluetooth-Funktionen?

Richtig. Nur einschalten, wenn man es braucht. Ansonsten gilt: Was nicht aktiviert ist, kann nicht missbraucht werden.

Was muss man bei Gebrauch im Ausland beachten?

Im Ausland sollte man auf Internet verzichten und die Datenübertragungen deaktivieren. Sonst kommt es zu hohen Kosten, die nicht durch die Flatrate gedeckt sind. Im EU-Ausland sind diese zwar noch gedeckelt, im Nicht-EU-Ausland aber wird es richtig teuer.

Wenn ich die vielen von Ihnen skizzierten Gefahren umschiffe, was kann ich dann mit meinem Smartphone machen?

Es nutzen, Spaß mit der neuen Technik haben, die Funktionen clever einsetzen. Aber alles mit Bedacht.