Neviges/Wülfrath. . Die Velberter Verwaltung hat dem Stadtrat jetzt auf Antrag der Fraktion „Velbert anders“ einen ausführlichen Bericht vorgelegt, der die bisher gewonnenen Erkenntnisse zu dem erneuten Störfall bei der Firma ASK Chemicals (Ashland) im Gewerbegebiet Wülfrath-Kocherscheidt von Ende Januar zusammenfasst.

Die Velberter Verwaltung hat dem Stadtrat jetzt auf Antrag der Fraktion „Velbert anders“ einen ausführlichen Bericht vorgelegt, der die bisher gewonnenen Erkenntnisse zu dem erneuten Störfall bei der Firma ASK Chemicals (Ashland) im Gewerbegebiet Wülfrath-Kocherscheidt von Ende Januar zusammenfasst.

Demzufolge konnten die Ursachen des Chemieunfalls ermittelt werden, bei dem – wie berichtet – eine Gaswolke ausgetreten war und anschließend etliche Menschen über Reizungen ihrer Atemwege und Augen geklagt hatten und ärztlich versorgt werden mussten. „Es handelte sich offensichtlich um einen menschlichen Bedienfehler, der dazu führte, dass die für die Herstellung von Kunstharz erforderliche Kühlung eines Reaktors nicht rechtzeitig zugeschaltet wurde. Daher kam es zu einem Anstieg der Temperatur und des Drucks in diesem Reaktor, was schließlich zum bestimmungsgemäßen Ansprechen der so genannten Berstscheibe führte“, heißt es. Die Berstscheibe solle für eine gezielte Druckentlastung des Behälters sorgen. Ihr sei ein Catch-Behälter nachgeschaltet, um eine Freisetzung aus dem Reaktor zu verhindern.

Die aufgrund der Druckentlastung darüber hinaus entwichenen Reaktionsgase hätten die Atemwegsreizungen bewirkt. Die zur Kunstharz-Herstellung erforderlichen Phenole und Formaldehyd seien bereits zum Großteil in toxikologisch unkritische Produkte umgesetzt gewesen. Ausgetreten sei laut Analysen eine gasförmige entwichene Menge an Phenolen und Formaldehyd von ca. 800 Kilogramm.

Das damalige Wetter, insbesondere der relativ starke Wind, habe das Gasgemisch sehr schnell verdünnt und in höheren Luftschichten verweht. Dadurch habe sich die Gefährdung auf die unmittelbare Nachbarschaft beschränkt. Verletzte bzw. Erkrankte seien auch ausschließlich aus diesem Bereich gemeldet und versorgt worden.

Um eine Wiederholung von Fehlern dieser Art auszuschließen, muss die Firma automatisierte Sicherungseinrichtungen in den betroffenen Reaktor und weitere baugleiche Reaktoren einbauen. Diese sollen verhindern, dass ein Betrieb ohne entsprechende Kühlung möglich ist.

Die zahlreichen Fragen von Ratsmitgliedern zu dem Themenkomplex will die Verwaltung zunächst mit den Fraktionen erörtern und dann an die Bezirksregierung weiterleiten. Die Antworten aus Düsseldorf sind dann wieder Thema im Velberter Rat. Voraussichtlicher Sitzungstermin: 22. Mai.