Langenberg. . Die Wieland-Werke erzielten bei nahezu konstantem Absatz 6 Mio Euro mehr Gewinn. Aktuell aber ist die Nachfrage schwach.

Mehr Umsatz, mehr Gewinne, höhere Dividenden und konstante Beschäftigungszahlen: Es könnte eine makellose Bilanz sein – wäre da nicht der Blick in eine ungewisse Zukunft. „Zu Beginn des Geschäftsjahres setzt sich die schwache Nachfrage der Vormonate fort“, meldeten die Wieland-Werke AG jetzt bei Vorlage ihres Geschäftsberichtet 2010/2011. Und mit Blick auf die nächsten Monate heißt es im Bericht: „Wie sich die globale Konjunktur in den nächsten Monaten entwickelt, ist ungewiss – eine seriöse Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2011/2012 ist deshalb derzeit nicht möglich.“

299 Mitarbeiter sind im Durchschnitt des Berichtszeitraum im Wieland-Werk Nierenhof beschäftigt – exakt so viele wie im Jahr zuvor. Auch AG-weit (Werke in Ulm, Vöhringen und Villingen-Schwenningen) konnte die Mitarbeiterzahl mit 4285 (Vorjahr 4246) gehalten werden.

Insgesamt setzt das Unternehmen, das Halbfabrikate und Sondererzeugnissen aus Kupfer und Kupferlegierungen herstellt und weltweit vertreibt, im Geschäftsjahr 3,287 Mrd. Euro um (Vorjahr: 2,653), wobei die 24-prozentige Steigerung „größtenteils auf die hohen Metallpreise zurückzuführen“ sei, heißt es im Geschäftsbericht.

Mit einem Absatz von 477 000 Tonnen sei ein Jahresergebnis von 45 Mio Euro erreicht worden – sechs Millionen Euro mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr. Die Erklärung für die 15-prozentige Gewinnsteigerung bei nahezu konstantem Absatz: Durch Produktmix-Veränderungen sei „es gelungen, mehr Produkte mit hoher Veredelungstiefe zu verkaufen“. Außerdem habe man höhere Preise am Markt erzielen können.

Kupferpreis erreicht neuen Höchstwert

Apropos hohe Metallpreise: „Der Kupferpreis ist im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent gestiegen“, heißt es im Geschäftsbericht. So hätten die Kupfer-Notierungen im Februar vergangenen Jahres eine „historischen Höchstwert“ erreicht: Mit 7500 Euro stand die Tonne des Buntmetalls zu Buche.

Bei den Investitionen, insgesamt 51 Mio Euro (Vorjahr: 71 Mio) lagen die Schwerpunkt in der Anschaffung neuer Großanlagen: eine Bolzengießanlage und eine Anlage zur galvanischen Verzinnung im Werk Vöhringen und eine neue Walze in Villingen-Schwenningen. Im Jahr zuvor waren in Langenberg noch 4,5 Mio Euro investiert worden.

Freuen durften sich die Aktionäre, aber auch die Mitarbeiter über das gute Geschäftsergebnis: Am Freitag vergangener Woche beschloss die Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 20 Prozent auf das gezeichnete Kapital (Vorjahr: zehn Prozent). Die Genussrechte der Mitarbeiter wurden mit 10 Prozent (Vorjahr: 5 Prozent) verzinst.

Neue Märkte in Asien und Südamerika

Zusätzliche Absatzmärkte will man sich in Asien und Südamerika erschließen. Und: „Zur Sicherung einer positiven Ergebnisentwicklung“ setze man auch künftig auf den Absatz von höher veredelten Produkten, hieß es.