Langenberg. . Zwei Termine gegen das Vergessen: Die Initiative „Energiewende Langenberg“ lädt am Samstag und Sonntag zu einer Informationsveranstaltung und Mahnwache in die Altstadt ein.

Über vier Monate lang waren sie Montag für Montag zur einstündigen Mahnwache vor der Alten Kirche aufgezogen. Eine Woche, nachdem am 11. März 2011zuerst die Erde in Japan bebte, dann ein Tsunami Teile des Landes verwüstete und anschließend vier Reaktorblöcke des japanischen Kernkraftwerks Fukushima infolge Überhitzung explodierten, hatte eine Gruppe von Langenbergern zur Montagsdemo aufgerufen. Jetzt, ein Jahr nach der Katastrophe, gehen sie erneut an die Öffentlichkeit: Im Gedenken an die Tragödie lädt die Initiative „Energiewende Langenberg“ am Samstag, 10. März, von 9 bis 14 Uhr zu einer Info-Veranstaltung am Froweinplatz (Alte Waage/Hellerstraße) und tags darauf an Sonntag ab 6.45 Uhr zu einer stillen Mahnwache vor der Alten Kirche ein.

„Wir möchten diesen Tag dazu nutzen, die Menschen darauf hinzuweisen, dass auch bei uns solche Katastrophen keineswegs ausgeschlossen sind – auch ohne dass es zuvor zu Erdbeben oder Tsunamis kommt“, sagt Michael Dorka, einer der Sprecher der Initiative. Die sieht sich selbst als einen „Zusammenschluss engagierter Bürgerinnen und Bürger mit dem Ziel, nachhaltige Konzepte und lokale Strukturen in Langenberg zu fördern“. Ausgehend von den Mahnwachen setze man sich „kritisch mit Energieerzeugungs-Konzepten, Energieverbrauch und Bürgerverantwortung“ auseinander.

Und mit der Frage, was denn im Falle eines Nuklearkatastrophe den Bürgern hierzulande drohe. „Welche Notfallpläne gibt es?“ „Wie ist die medizinische Versorgung sichergestellt?“ „Wohin werden Bürger im Fall einer starken Kontamination von Wasser, Boden und Luft evakuiert?“ Um Antworten auf Fragen wie diese und zehn weitere zu bekommen, schrieb die Initiative in einem offenen Brief die Stadt und elf im Katastrophenschutz tätige Verbände und Institutionen an.

Der Rückfluss, vier Briefe, war nicht nur überaus spärlich. „Die Antworten machen auch deutlich: In unserem dicht besiedelten Land sind keine Vorkehrungen getroffen worden, die Auswirkungen auf die Bevölkerung im Falle einer ähnlichen Katastrophe zumindest zu minimieren“, lautet Dorkas Bilanz. Auch darüber will man die Menschen am Samstag informieren.