Langenberg. . Das „Kunsthaus Langenberg“ braucht dringend neue Lagerräume. Und das brachte Künstler Norbert Bauer auf eine Idee.

Es ist ein Hilferuf – nicht ausgeschlossen aber, dass er für Langenbergs ehemals so überaus aktive, heute aber in einem Dornröschenschlaf liegende Kunsthaus-Szene zum Weckruf wird: „Wir benötigen dringend einen Lagerraum für die Exponate aus den Kunstprojekten Tuchfühlung I und II“, meldete sich Norbert Bauer gestern bei der WAZ.

Hintergrund: Die Stadt benötigt die Räume, die sie dem Verein Kunsthaus Langenberg zur Unterbringung der Exponate vor Jahren an der Donnerstraße 13 zur Verfügung stellte, nun selbst. „Und jetzt müssen wir überlegen, wo wir die Segel der Tuchfühlung I und die Figuren aus der Tuchfühlung II unterbringen können“, erläutert Bauer.

Eine Adresse jedenfalls, wohin man bislang hätte ausweichen können, entfällt: „Die Flieter-Hallen in Velbert-Mitte werden demnächst abgerissen, dahin können wir mit den Objekten also nicht ausweichen“, so Bauer. 150 bis 200 Quadratmeter benötige man, rechnet der Langenberger Künstler und künstlerischer Direktor der Ruhr-Atolle, jener Mammut-Kunstinstallation auf Ruhr und Baldeneysee, mit der sich die Stadt Essen weit über die Landesgrenzen hinaus als „Kulturhauptstadt 2010“ präsentierte.

Und eben an diese Ruhr-Atolle denkt Bauer auch, wenn er über neue Impulse für kulturelles Leben in Langenberg sinniert. „Es wäre doch zum Beispiel eine tolle Sache, wenn das seit Jahren leerstehende ehemalige Aldi-Ladenlokal der LEG im Wiemhof von uns genutzt werden könnte“, überlegt der Künstler laut. Und zwar nicht nur als Lagerraum: „Man könnte dort zum Beispiel neben den Tuchfühlungsexponaten auch die Modelle der Ruhr-Atolle in einer Dauerausstellung zeigen, so, wie sie damals in der Zeche Zollverein in Essen zu sehen waren.“ Bauer ist sich sicher: „Bände man diese Ausstellung mit in die Stadtführungen ein, die regelmäßig stattfinden, dann würde das bestimmt viele Besucher zusätzlich nach Langenberg ziehen.“

Dass er auch nach dem geplatzten „Kunststau“-Projekt im Langenberger Tunnel die Hoffnung nicht völlig aufgegeben hat, doch noch einmal in Langenberg kulturschaffend tätig zu sein – nun, das bewies Bauer bereits im vergangenen Sommer, als er in einer 300 Besucher starken Prozession zunächst den von der Stadt im Alten Park wasserlos angelegten „Bendergraben“ in „Blaumilchkanal“ umtaufte, und anschließend im Nizzabad mit den Kunstsegeln der Tuchfühlung I gegen die geplante (und nach gescheitertem Bürgerbegehren inzwischen auch erfolgte) Schließung des Nizzatal-Freibades protestierte.

„Wir haben im Kunsthaus-Vorstand schon überlegt, ob wir den Verein und die Kunst- und Kulturszene in Langenberg nicht neu beleben sollten“, verrät Bauer. So denke man derzeit auch darüber nach, demnächst zu einem Treffen einzuladen, um die Bereitschaft der Langenberger zur Beteiligung an neuen Kunstprojekten auszuloten. Eines aber steht für Bauer fest: „Es müssten sich mindestens 50 Unterstützer finden – ohne breite Unterstützung in der Öffentlichkeit ist die Arbeit wie bei den früheren Projekten nicht zu bewältigen.“

Wer dem Kunsthaus Langenberg mit einem Raum für die Exponate helfen möchte, kann sich bei Bauer unter 0171/5 23 27 45 oder n.bauer@wecom.net melden.