Velbert. . Velberter Politiker äußern sich zum Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff. Ihr Tenor: Es war der richtige Schritt.

MdB Kerstin Griese (SPD):

Ich denke, dass der Rücktritt von Christian Wulff überfällig war und er nach den vielen Vorfällen das Amt nicht mehr mit Würde ausüben konnte. Nächsten Donnerstag ist die Trauerfeier für die Neonazi-Opfer – ich hätte mir nicht vorstellen können, dass er da die Rede hält. Deshalb bin ich über den Rücktritt erleichtert. Ich würde mir jetzt wünschen, dass es gelingt, Joachim Gauck als überparteilichen Kandidaten vorzuschlagen.

MdB Peter Beyer (CDU):

Ein Bundespräsident muss vom Vertrauen der Bürger getragen werden. Seit den Vorwürfen musste die Konsequenz für Christian Wulff Rücktritt heißen. Wir leben in einem Rechtsstaat, in dem alle gleich behandelt werden. Das muss auch für den Bundespräsidenten gelten. Dennoch bleibt unbestritten, dass Christian Wulff sich in seiner Amtszeit voller Energie für ein modernes, offenes Deutschland eingesetzt hat. Er war ein im Ausland anerkanntes und geschätztes Staatsoberhaupt. Zu jeder Zeit hat er die Interessen der Bundesrepublik würdig vertreten. Um das Vertrauen beim Bürger zurückzugewinnen, ist es in meinen Augen die richtige Entscheidung, parteiübergreifend nach einem neuen Kandidaten zu suchen, um innerhalb von 30 Tagen einen Nachfolger zu wählen.

Manfred Bolz, CDU-Fraktionsvorsitzender:

Alle die, die darauf hingearbeitet haben, haben es geschafft! Mir tut es leid, dass Christian Wulff zurückgetreten ist. Aber so, wie es eskaliert ist, war es der richtige Schritt. Um Schaden abzuwenden, musste er zurücktreten. Ich kann nur allen Politikern raten, dass sie in ihren Keller gucken, was da noch rumliegt, dass sie sich nicht mal von den falschen Menschen zum Essen haben einladen lassen. Es wird nicht einfach werden, einen Nachfolger zu finden. Das Amt ist beschädigt worden; selbst gestandene Leute werden Angst davor haben. Die müssen erst ein halbes Jahr ihren Keller aufräumen.