Velbert. . Über die Anfänge der Nordstadtgießer. In der Chefetage sitzt Peter Kümmel seit 1999.

Als Karnevalist geboren werden wohl nur die Wenigsten. Die närrischen Gene entwickeln sich erst im Laufe der Jahre oder auch gar nicht mehr. Doch manchmal kann ein frisch gezapftes Weizengetränk den Narren in uns entfesseln. Die Gründungsmitglieder der Velberter Nordstadtgießer jedenfalls wurden mit jedem Schluck jecker.

„Es hat alles nach einer Sitzung des Bürgervereins Nordstadt angefangen“, erinnert sich der erste Vorsitzender Peter Kümmel. Bei einem Glas Bier wuchs die Idee, eine Karnevalssitzung für die Nordstadtbewohner zu veranstalten. „Wir wollten den Menschen eine Freude machen. Damals gab es viele Gießereien in der Nordstadt, und das waren wahre Dreckschleudern“, so Kümmel. 1974 flogen dann zum ersten Mal Konfetti und Luftschlangen.

Der Verein wurde 1992 gegründet

„Nach der ersten Sitzung kamen die Leute zu uns und wollten unbedingt, dass es im nächsten Jahr wieder eine Sitzung gibt. Und so hat sich das eingebürgert.“ Ebenfalls zur lieb gewordenen Tradition sind auch die typischen blauen Gießer-Uniformen geworden. Im Jahre 1992 überlegten sich die Gießer, den nächsten Schritt in Richtung „ausgewachsener“ Karnevalsgesellschaft zu machen und gründeten einen Verein. Sieben Jahre später wurde Peter Kümmel zum Vorsitzenden ernannt und ist bis heute gern in diesem Amt. „Ich bin nur froh, dass ich nicht die Arbeit unseres Literaten Uwe Kocksholz machen muss. Der ist das ganze Jahr unterwegs, um die Künstler zu organisieren“, so Kümmel. Doch richtig jeck sind alle Gießer. „Wir harmonieren super und haben auch nach so einer langen Zeit immer noch Spaß an den Vorbereitungen.“