Mettmann. . Bis zum 18. März 2012 ist im Neanderthal Museum eine Legostein-Ausstellung zu bewundern

Die schönste Steinzeit für Kinder ist wohl die Legostein-Zeit. Hierzu hat das Neanderthal-Museum jetzt im Sonderausstellungsbereich die passende Präsentation im Angebot, die auch manch älteres Semester wohl besuchen dürfte. Und sei es unter dem Vorwand, dass doch die Kinder oder Enkelchen Legos so toll fänden. Dort heißt es nämlich noch bis zum 18. März „Stein(e)zeit im Neandertal“. Liebevoll erdacht – und liebevoll gemacht. Die Idee stammt von dem Museumsteam. „Wir wollten für die Winterwochen eine Attraktion, die besonders Kinder anspricht“, sagt Mitarbeiterin Kerstin Pannhorst.

Der von dem Steinchen-Hersteller anerkannte Profi-Baumeister Rene Hoffmeister, einer von weltweit nur 13 „Lego Certified Professionals“, hat mit seinem Team sage und schreibe mehr als eine Million Noppen-Klötzchen verbaut, so dass das Haus jetzt zu einer Reise um die Welt durch die Kulturgeschichte der Menschheit einladen kann. Entlang zwölf Stationen bzw. Szenen. Von der Zeit des Neanderthalers rüber nach Babylon mit Turmbau und hängenden Gärten der Semiramis, weiter nach Ägypten, wo gerade eine Pyramide erbaut wird, und dann durchstarten ins alte China, den Bau der Mauer und Aufmarsch der Terrakotta-Armee begucken. Das antike Rom und Griechenland, die Zeit der Wikinger oder der Entdecker: Das alles liegt selbst für kleine Beinchen nur wenige Schritte auseinander, das alles hat Hoffmeisters Team daheim im Brandenburgischen vorgefertigt und in Mettmann zu Ende aufgebaut. Drei Leute in fünf Monaten. Ausnahmslos mit handelsüblichen Legos. „Das können die Kinder daheim nachbauen“, erzählt Mitarbeiter Axel Al-Rubaie, „wenn Papa genug Geld locker macht.“ Seine Firma „Design in Stein“ bezieht ihren „Rohstoff“ etwas vergünstigt. Man habe sich Bilder, Fotos, Graphiken u. ä. angeschaut – „und dann einfach drauflosgebaut“, berichtet er. Das Ergebnis fasziniert. Ob seiner Dimensionen, der Perfektion und der Liebe zum Detail. Hier schreiende Möwen, die die Entdecker begrüßen, dort schmausen Dorfbewohner an einer Tafel und leeren Kelche. Damit nicht genug: Hoffmeister und Co. haben sich den Jux erlaubt, in jeder Szene etwas zu platzieren und zu verstecken, was so gar nicht zu Zeit und Ort passt. – Es gibt also viel zu entdecken.