Velbert. . Nächstes Jahr wird er 100 Jahre alt. Friedhelm Kopshoff hat ein Porträt von ihm verfasst
Einst hat ihn seine Oma Lotta in dem Park im Kinderwagen spazieren gefahren. Als kleiner Junge hat Friedhelm Kopshoff dort die Spielwiese mit Sandkasten und Wippe erobert. Sein Elternhaus stand in unmittelbarer Nähe; später führten ihn der Schulweg und der Gang zur Arbeit durch die Grünanlage. Und jetzt hat der heute 82-Jährige das Buch für den Jubilar vorgelegt, der seit Generationen ein beliebtes Ausflugsziel ist: „100 Jahre Herminghauspark – Kleinod in Velberts Grüngürtel“.
Geschrieben, recherchiert und Dokumente zusammengetragen hat er. Das nicht zum ersten Mal, ein Fundus war vorhanden. Schließlich hat sich der historisch interessierte und ambitionierte, bekannte Autor schon wiederholt als Verfasser fürs Kreisjournal mit dem Thema befasst: „Ich konnte gut aus Erfahrungen schöpfen.“ Dabei wollte Kopshoff ja ursprünglich gar nicht mehr schreiben, plante er als Ruheständler eigentlich alte Möbel aufzuarbeiten. Aber da waren die Kinder, die zu ihm sagten: „Red nicht so viel von alten Zeiten, schreib lieber!“
Gleichermaßen „schnuckelig“ und „sehr wertig“ findet Verlegerin Jutta Scheidsteger das reich bebilderte Werk, das – nicht nur mit historischen und aktuellen Fotos, sondern auch textlich – Anfänge und Entwicklung bis zum Heute schildert, zugleich Zeit und Sozialgeschichte eines bewegten Jahrhunderts widerspiegelt. „Ein hervorragendes Buch“, lobt Werner Fischer-Feldsee vom Bergischen Geschichtsverein. „Uns Historikern gefällt der gegenwartsgenetische Bezug.“ Kopshoff habe viel Material, viel Arbeit und viel historisches Können eingesetzt. Der Verein ist beim Buch ebenso im Boot wie die Sponsoren Sparkasse HRV und Technische Betriebe.
Die Wurzeln des Parks reichen zurück bis 1887. Da legte der Velberter Verschönerungsverein im „Mohnser Busch“ Wege und Plätze an. Als eigentlicher Geburtstag wird allerdings der 7. Dezember 1912 gewertet, als der Stadtverordnetensitzung mitgeteilt wurde, dass der Fabrikant Emil Herminghaus der Stadt stolze 30 000 Mark mit der Bestimmung geschenkt hatte, einen öffentlichen Park zu errichten.