Velbert. . Dank der positiven konjunkturellen Entwicklung ist die Ausbildungsbereitschaft der niederbergischen Unternehmen in diesem Ausbildungsjahr wieder gestiegen.

„Es ist zunächst recht schleppend angelaufen, aber jetzt können wir Entwarnung geben“, sagt Norbert Woehlke erleichtert. Und Martin Lindemann bestätigt: „Noch im Sommer sah’s nicht so toll aus, aber dann hat’s einen perfekten Endspurt gegeben.“ – Diese positive Bilanz zogen der Vertreter der IHK-Düsseldorf und der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft gemeinsam mit Martin Klebe. „Dank der positiven konjunkturellen Entwicklung ist die Ausbildungsbereitschaft der niederbergischen Unternehmen in diesem Ausbildungsjahr wieder gestiegen. Das Niveau von vor der Krise ist aber noch nicht erreicht“, führte der Chef der Agentur für Arbeit Wuppertal aus. Seinem Bericht zufolge meldeten Wirtschaft und Verwaltung in Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus in diesem Ausbildungsjahr von Oktober 2010 bis September 2011 der Agentur insgesamt 516 Ausbildungsstellen. Das sind 9,1 % mehr als im letzten Jahr. „Ich freue mich, dass in diesem Jahr mehr Unternehmen den jungen Menschen eine Perspektive gegeben haben. Doch wir kommen von einem sehr niedrigen Niveau, hier ist noch viel Luft nach oben. Daher bitte ich die Unternehmen, in eigenem Interesse in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen. Denn wer jetzt nicht ausbildet, wird es in drei Jahren noch schwerer als heute haben, eine geeignete Fachkraft zu finden. Die Zahl der Schulabgänger wird weiter sinken und die Belegschaften in Niederberg sind heute schon älter als in vielen anderen Städten“, mahnt Klebe eindringlich.

Letztlich haben in Niederberg 41 Jugendliche bis Ende September noch keine Perspektive gefunden und damit sieben weniger als zuvor. „Für die Jugendlichen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen, laufen in den kommenden Wochen die Aktivitäten – gemeinsam mit unseren Partnern – auf Hochtouren. Jeder erhält ein Angebot“, verspricht der Agenturchef.

Die Wünsche der Jugendlichen sind sehr unterschiedlich. Trotzdem gibt es besonders beliebte Jobs, da nur wenige der rund 360 Ausbildungsberufe bekannt sind. In den Top Ten steht bei Jungen der Kaufmann im Einzelhandel an erster Stelle, gefolgt vom Industriemechaniker und Kfz-Mechatroniker Pkw-Technik. Die Mädchen möchten am liebsten eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten, gefolgt von der Bürokauffrau und der Kauffrau im Einzelhandel. Martin Klebe rät dringend, sich nicht nur auf einen Traumberuf zu versteifen und in den Betrieben nach einem Praktikum zu fragen.

Die IHK Düsseldorf verbucht mit 5597 registrierten Ausbildungsverhältnissen per 31. Oktober ein Plus von 357 Verträgen oder 6,8 % bei den Neueintragungen gegenüber dem Vorjahr. Dieser Zuwachs ist der zweithöchste der letzten zehn Jahre. Im Gegensatz zu den Vorjahren haben die Unternehmen im Kreis Mettmann mit einem Zuwachs von 118 Verträgen (plus 7,1 %) die Vorreiterrolle übernommen.

Erfreuliches kommt auch von dem Ausbildungsmarkt im Handwerk. Der konnte sich auf Kreisebene mit plus 1,3 % gut auf dem Vorjahresniveau halten. Und im Nordkreis – lange Zeit ein „Sorgenkind“ – nahmen die neu abgeschlossenen Verträge sogar um 3,2 (Velbert plus 7,1) % zu.