„Generell gibt es eine größere Nachfrage bei Daten mit Schnapszahlen“ erzählt Standesbeamter Bernd Ewald. „Bisher haben wir aber nur fünf Anmeldungen für dieses Datum.“ Dieses Datum, das ist der 11. 11. 2011.
Durchschnittlich werden an einem Freitagvormittag, auf den auch der 11. November fallen wird, bis zu sechs Paare im Trauzimmer des Rathauses vermählt. Daneben kann man sich in Velbert auch in der Vorburg von Schloss Hardenberg in Neviges und im Hochzeitspavillon der „Villa Au“ in Langenberg das Ja-Wort geben.
Da das Datum aber auf einen Freitag fällt, kommen diese Optionen am 11. 11. 11 nicht in Frage. Freitags kann man sich ausschließlich im Rathaus – im Zeitraum von acht bis um 12 Uhr – trauen lassen. „Normalerweise dauert eine Eheschließung 30 Minuten, bei einem Highlighttag können wir die Zeremonie aber auch auf 20 Minuten verkürzen, um alle Heiratswilligen zu bedienen“, erklärt Ewald. „Zu einem solchen Ansturm wird es am 11. November aber nicht kommen, schließlich hätten sich die Paare dafür schon seit Mai für den Termin anmelden können.“
Der 11. November liegt nicht in der Hochzeitshauptsaison
Daniela Jost von der Agentur Traumhochzeit bestätigt: „Den Pärchen sind andere Dinge viel wichtiger, wie zum Beispiel im Sommer oder an einem Samstag zu heiraten.“ Außerdem läge der 11. November nicht mehr in der Hauptsaison. Am meisten zu tun hätten die Hochzeitsplaner von Mai bis Mitte Oktober.
Neben der kirchlichen und standesamtlichen Trauung gibt es auch „freie Trauungen“ im Angebot. „Eine schöne Zeremonie für zwei Menschen, die an jedem Ort, zu jeder Zeit abgehalten werden kann“ erzählt die Hochzeitsplanerin. Auch wenn die freie Trauung kirchenrechtlich nicht anerkannt werde, würden sich immer mehr Menschen für dieses Art der Zeremonie entscheiden. „Es gibt einen ganz klaren Trend zu der freien Zeremonie. Über die Hälfte unserer geplanten Hochzeiten werden von freien Rednern oder Theologen durchgeführt“, so Daniela Jost. „Die Menschen wollen etwas Individuelles und frei Gestaltbares.“
Die Herkunft
Zwei Varianten bieten sich zur Herkunft der Schnapszahl an. Zum einen kann es sein, dass beim Spiel in der Kneipe bei einer gleichziffrigen Zahl der Punktestandträger eine Runde (Schnaps) schmeißen musste. Die andere Möglichkeit besteht darin, eine Zahl doppelt und dreifach zu sehen, wenn man zu viel Schnaps getrunken hat. Aber es gibt auch Synonym für Schnapszahl, nämlich Machtzahl. In ihr schwingt etwas Magisches und Glückbringendes mit.
Eine freie Trauung sei mit 45 Minuten ausführlicher als die standesamtliche Version. Generell ließen sich die verschiedenen Zeremonien aber nur schwer vergleichen.
„Wie teuer eine Hochzeit insgesamt ist, ist in erster Linie eine Budgetfrage“, meint Daniela Jost. „Es kommt ganz auf das gewünschte Ambiente, die Musikwahl und die Anzahl der Gäste an.“ In der Stammkneipe nebenan kostet die Feier natürlich deutlich weniger als im herrschaftlichen Saal mit exklusivem Catering. Im Durchschnitt koste eine Hochzeit in Deutschland aber rund 13 000 Euro. Für diesen Preis würde die Trauung sehr stilvoll ausfallen und das Brautkleid, das Hochzeitsauto, das Catering und die Stylistin wären da immerhin schon inbegriffen.
Bei einer freien Trauung fällt ein Honorar von rund 600 Euro an, während die kirchliche Zeremonie in der eigenen Kirchengemeinde kostenlos ist. Beim Standesamt bezahlt man für die Anmeldung 50 Euro. Dazu kommen Aufschläge für Trauungen am Wochenende und für die Miete separater Räumlichkeiten.
Der größte Kostenfaktor sind die Bewirtungskosten
Als Hochzeitsplanerin sei es ihr Job, eine Hochzeit innerhalb des Budgets des Brautpaares zusammen zu stellen. Der größte Kostenfaktor sind die Bewirtungskosten, die mit mindestens 50 bis 100 Euro pro Person ordentlich zu Buche schlagen.
Die ungewöhnlichste Zeremonie, die sie bisher organisiert hat, wurde in einer nahe gelegenen Tropfsteinhöhle gehalten. Doch das sei eher die Ausnahme. „Die Menschen lieben es klassisch und romantisch“, weiß Daniela Jost.