Velbert. .
Während die europäischen Geldhäuser durch die aktuelle Finanzkrise massiv belastet sind und damit viele Anleger um ihre Gelder fürchten, scheinen die Kunden der öffentlich-rechtlich Geldinstitute eher besonnen zu reagieren. Natürlich gibt es auch bei der Sparkasse oder den Kreissparkassen gewisse Verunsicherungen, dennoch wähnen die Kunden ihre Werte hier als relativ sicher.
„Wir wissen aus diversen Befragungen, dass unserem Haus ein großes Vertrauen entgegengebracht wird“, schickt Jochen Schäfer, Pressekoordinator der Sparkasse Hilden, Ratingen, Velbert voraus. Das habe sich auch während der Finanzkrise 2008 gezeigt. „Darüber hinaus unterscheidet sich die Sparkasse von anderen Institutionen dadurch, dass sie gemeinnützig ist, wenn wir Gewinne haben, bleiben die hier und werden an die Gemeinden ausgeschüttet.“ Dennoch ließe sich zumindest beim Anlegerverhalten eine gewisse Veränderung spüren. „Zurzeit sind Immobilien sehr gefragt. Wir haben immer noch niedrige Bauzinsen, außerdem ist dabei eine gewisse Wertstabilität gegeben.“ Auch in Gold würde darüber hinaus wieder verstärkt investiert.
Auch dass Kunden von privaten Banken zu öffentlich-rechtlichen wechseln, komme vor. „Wir merken schon ein verstärktes Interesse von Kunden, die sich in diesen Zeiten wieder der Sparkasse zuwenden.“
Immobilien sind gefragt
Auf die Vergabe von Krediten habe die allgegenwärtige Krise hingegen keinen Einfluss: „Im Firmenkundenbereich vergeben wir, was die Gruppe des Mittelstands betrifft, 50 Prozent aller Kredite, somit wird jede zweite Existenzgründung von den Sparkassen unterstützt.“ Man achte zwar seit den vorgegebenen Basel 1- und Basel 2-Kredit-Regelungen, die im übrigen für alle Banken gelten, mehr auf einige Punkte, man sei aber nicht restriktiver bei der Vergabe von Krediten geworden. „Bei uns gibt es keine so genannte Kreditklemme, man kann sogar sagen, dass wir noch freie Mittel haben.“
Jochen Schäfer streitet gar nicht ab, dass man auch in seinem Institut Geld verdienen wolle, dennoch sei die Sparkasse dem örtlichen Markt verpflichtet. „Wir kümmern uns um die Versorgung der Menschen hier vor Ort, dazu gehört auch die Kreditsicherung.“
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Für Kunden, die dennoch durch die Lage verunsichert seien, hat der Sparkassenmitarbeiter einen Tipp: „Erarbeiten Sie mit ihrem Bankberater ein auf sie individuell abgestimmtes Konzept. Werfen Sie nicht alles in einen Korb, sondern verteilen sie ihre Anlagen zum Beispiel auf Aktien, Zinsen oder Immobilien.“
Einen ähnlichen Rat gibt auch Dieter Bock, Leiter des Vorstandsekretariats der Kreissparkasse Düsseldorf: „Man sollte sein Geld möglichst breit streuen und nicht alles auf ein Pferd setzen. Investieren Sie in Rentenpapieren, Immobilien oder Aktien verschiedener Branchen.“ Zur zeit gebe es viele Kunden, die nach einem sicheren Hafen suchten und die sich kurzfristig beispielsweise für Termingeldanlagen oder mittelfristig für Sparkassenbriefe entschieden.
Dass die Kreissparkasse ebenfalls dem Regionalprinzip unterliegt, habe man darüber hinaus auch in der Krise in 2008 schon als Vorteil verbuchen können. „Damals, als die Befürchtungen richtig massiv waren, haben wir schon einige Wechsel der Kunden von den Privatbanken zu uns erlebt.“
Auch bei der Kreissparkasse Düsseldorf sei keine Veränderung der Kreditpolitik zu verzeichnen. „Bei uns ist keine Kreditklemme aufgetaucht. Warum auch, viele Betrieben sind ausgelastet. Hier ist jede Prognostizierung einer Abkühlung durch die Krise noch nicht nicht angekommen. Dort ist von einer Krise nichts zu merken.“