Velbert. .

Die Schonzeit für Rehe, Hasen, Füchse und Co ist vorbei. Die Jäger holen ihre Flinten aus dem Keller, das Fernglas wird poliert – die Jagdzeit hat begonnen.

Spätestens ab Mitte Oktober gelten die Schutzfristen für heimische Tierarten nicht mehr. Ab diesem Zeitpunkt werden in so genannten Jagdrevieren die Bestände kontrolliert verringert. „In Velbert gibt es eine ganze Reihe von Jagdrevieren. Viele davon sind allerdings relativ klein. Insgesamt gibt es im Kreis Mettmann aber 77 Reviere“, erzählt Gerd Spiecker, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Mettmann. Die Jagdreviere werden an die Jäger verpachtet. Die sind dann für das jeweilige Gebiet verantwortlich. „Das beinhaltet aber nicht nur die Regulation des Bestandes, sondern auch das Füttern der Tiere im Winter oder das Verhindern von Wilderei durch Hunde“, so Spiecker.

Die Jäger selbst entscheiden auch, wie viel gejagt wird. Dabei kommt es vor allem auf das Verhältnis von Zuwachs und Sterberate an. „In diesem Jahr werden wir ganz besonders Füchse und Marder jagen. Beide Tierarten haben keine natürlichen Feinde – Wölfe oder sogar Bären haben wir hier doch schon lange nicht mehr“, schmunzelt Gerd Spiecker. Außerdem seien gerade Füchse potenzielle Überträger der Tollwut und auch der Fuchsbandwurm kann dem Menschen sehr gefährlich werden.

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Neben Fuchs und Mader stehen auch Rehwild und Tauben auf der Abschussliste. Hasen oder Fasane haben dagegen in Velbert bessere Chancen, die Jagdsaison zu überstehen, müssen sich dafür aber vor zahlreichen natürlichen Feinden fürchten.

Im Kreis Mettmann sind rund 1800 Jäger registriert. Wer ist Jäger, wen zieht es dieser Art in den Wald? „Die kommen aus allen Schichten. Vom Maurer bis zum Professor ist alles dabei“, weiß Spieker zu berichten. Ein tiefes Interesse an der Natur und auch ein gewisser Jagdtrieb würden die meisten am Jagen reizen. „Außerdem schmeckt es hinterher auch echt gut“, so Spiecker.

Den Überblick über den Bestand des jeweiligen Revieres behält der Jagdpächter. Er kontrolliert die Jäger und stimmt mit ihnen die Voraussetzungen der Jagd ab. Geht es um das Rehwild, muss sogar die Jagdbehörde mit einbezogen werden. Einmal im Jahr werden dort die geschossenen Gehörne kontrolliert, bewertet und mit den zu erfüllenden Quoten aus diesem Jahr abgeglichen. Spaziergänger müssen auch während der Jagdzeit nicht auf Spaziergänge verzichten. „So lange man auf den ausgewiesenen Wanderwegen bleibt, besteht gar keine Gefahr. Und auch außerhalb der Wege wird einem nichts passieren“, so Spiecker. „Bei echter Gefahr stellen wir auch Schilder auf, die vor der Jagd warnen.“ Man solle nur nicht erschrecken, wenn es demnächst im Wald öfter knallt.