Kreis Mettmann. .
Verbrecherjagd 2.0 – Fahndungsaufrufe in sozialen Netzwerken, wie Facebook, Twitter und Co. Kriminalfälle, die mit Hilfe aufmerksamer Internetnutzer geklärt werden können. Das klingt zunächst wie Zukunftsmusik, ist es aber längst nicht mehr. Die Polizei Hannover stellt seit Februar ihre Fahndungsmeldungen auch bei Facebook ein. In acht Fällen hat das tatsächlich auch schon zur Aufklärung eines Falles geführt.
Die Präsenz in sozialen Netzwerken hat noch andere Vorteile – rund 31 000 Fans hat die Polizei Hannover auf Facebook. Die Präsenz wird auch zu Werbezwecken genutzt und das scheint bei den Nutzern anzukommen. „Datenschutz ist sehr wichtig. Aber der Erfolg zeigt auch, dass es der richtige Weg ist. Daher von mir ein ganz klares Ja fürs Weitermachen!“ Der Meinung von Facebook-Nutzerin Jennifer Wills schließen sich viele andere an.
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Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es Pläne für eine gemeinsame Präsenz der 50 Polizeistellen in sozialen Netzwerken. „Wir sind in einer intensiven Planungsphase“, sagt Alexander Prim, Pressesprecher des Innenministeriums. Zu klären gebe es momentan vor allem das konkrete Aussehen der Internetpräsenz und die Frage nach dem notwendigen Personal. So etwas müsse natürlich auch immer intensiv von Fachleuten betreut werden. „Im Moment muss allerdings noch die Frage nach dem Datenschutz rechtlich geklärt werden“, so der 29-Jährige. „Das steht an erster Stelle.“ Die Arbeit mit sozialen Medien sei eine gute Gelegenheit die junge Generation zu erreichen. Wichtig seien dann aber nicht nur die Mithilfe bei Fahndungen, sondern die Öffentlichkeitsarbeit und die Berufseinsteigerwerbung. Wie in Hannover können zum Beispiel Bewerbungsfristen noch einmal deutlich gemacht werden. „Aber wir wollen natürlich alle auch Maßnahmen nutzen, die zum Ergreifen von Verbrechern führen können“, so Prim.
Nach dem positiv verlaufenen Pilotprojekt in Hannover gehen jetzt auch die Planungen in NRW in eine heiße Phase. „Wir möchten das wirklich sehr gerne umsetzten. Und das am liebsten so bald wie möglich“, berichtet Alexander Prim. Bis dahin bleiben die sozialen Netzwerke zumindest in NRW bei der Verbrecherjagd wohl noch außen vor.